Die Diskussion über die Zukunft der Grangemouth Raffinerie hat im schottischen Parlament für Aufsehen gesorgt. Vertreter von Petroineos, dem Besitzer der Anlage, stellten sich den Fragen des Economy and Fair Work Committee und betonten die Notwendigkeit eines längst überfälligen Übergangs. Die Schließung des Werks, die für das zweite Quartal des kommenden Jahres geplant ist, könnte bis zu 400 Arbeitsplätze gefährden, da die Anlage in ein Importterminal umgewandelt werden soll.
Iain Hardie, Leiter der Rechts- und Außenbeziehungen bei Petroineos, berichtete den MSPs, dass der Standort zuletzt täglich einen Verlust von 385.000 Pfund verbuchte. Dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Gesamtverlust von 150 Millionen Pfund. Die Chancen für eine reibungslose Umstellung auf eine nicht-fossile Wirtschaft wurden demnach vor fünf Jahren verspielt, als die notwendigen Schritte nicht eingeleitet wurden, trotz der Bemühungen von Petroineos, mit den Regierungen in Edinburgh und London ins Gespräch zu kommen.
Unterdessen zeigte sich Michelle Thomson, regionale MSP für Grangemouth, besorgt über die Arbeitsplatzsicherheit und fragte, ob staatliche Investitionen den Übergang der Belegschaft unterstützen könnten. Hardie erwiderte, dass ein solcher Schritt zu spät käme und Entscheidungen basierend auf bestehenden Fakten getroffen werden müssten. Die anhaltende Unsicherheit durch verspätete Hilfszusagen der Politik sei für das Unternehmen nicht tragbar.
Die Debatte unterstreicht die Herausforderungen der fossilen Energiebranche vor dem Hintergrund strenger Umweltvorgaben und dem geplanten Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2030. Die Industrie steht unter erheblichem Anpassungsdruck, wie der Londoner Ausschussvorsitzende, Colin Smyth, ebenfalls hervorhob.