Der Halbleiterausrüster Grand Venture Technology (GVT) aus Singapur ist bestrebt, die steigende Nachfrage nach modernen Speicherchips in eine Chance zu verwandeln, sich als bedeutender Lieferant zu etablieren. Große Unternehmen wie Micron Technology und Infineon Technologies bauen derzeit neue Fabriken in Asien, was GVT in die Karten spielt.
Die Nachfrage nach speziellen KI-Chips wird in den kommenden Jahren durch die verstärkte Nutzung von KI-Diensten in Bereichen wie Gesundheitswesen, Bildung und Finanzwesen stark ansteigen, prognostiziert Julian Ng, der CEO von GVT. Dies eröffnet GVT, einem aufstrebenden Ausrüster, neue Wachstumsmöglichkeiten, da Chiphersteller in ihre Produktionssysteme investieren müssen.
GVT hat seit seinem Börsengang 2019 in Singapur seinen Jahresumsatz und Aktienkurs verdreifacht. Das Unternehmen profitiert von der sich ausweitenden Chipindustrie in Asien, indem es Chip-Fertigungsmaschinen, unter anderem nach Malaysia und China, verkauft.
Obwohl die USA und Europa versuchen, ihre eigene Halbleiterproduktion zu stärken, bleibt Asien laut Ng trotz dieser Bestrebungen das Zentrum der globalen Chipzulieferkette. Die Rückverlagerung der Produktion sei kompliziert und bedürfe Jahre der Qualifizierung und des Verständnisses für die jeweiligen Ökosysteme.
Mit Technologien wie Hybrid Bonding, die darauf abzielen, die Effizienz von Chips durch das Stapeln mehrerer Schichten zu steigern, ist GVT gut positioniert. Diese Technologie ist entscheidend für die Produktion komplexer Halbleiter, die im KI-Computing breite Anwendung finden.
Chip-Hersteller in Südostasien fahren die Produktion daher kräftig hoch. Micron hat kürzlich Investitionen in Höhe von 7 Milliarden US-Dollar für die Fertigung von Speicherchips in Singapur angekündigt, während Infineon in Thailand eine neue Fabrik für Powermodule errichtet.
Jedoch könnten die bevorstehenden Zollpolitik von Präsident Trump sowie die schwache Konsumentennachfrage und die wirtschaftliche Verlangsamung in China die Investitionen der großen Chipproduzenten wie Samsung Electronics und Intel beeinflussen, warnten Analysten von Citigroup.
GVT plant eine zweite Börsennotierung in Kuala Lumpur, um seine Investorenbasis zu erweitern. Details zu diesem Schritt sind zwar noch nicht bekannt, aber Ng betont, dass das eingenommene Kapital helfen soll, das Wachstum des Unternehmens zu fördern und potenzielle Übernahmen fortschrittlicher Materialunternehmen zu finanzieren.