15. September, 2024

Wirtschaft

Gotthard-Basistunnel: Rekonstruierte Schlüsselroute erneut voll in Betrieb

Gotthard-Basistunnel: Rekonstruierte Schlüsselroute erneut voll in Betrieb

Der Verkehr durch den Gotthard-Basistunnel in der Schweiz läuft über ein Jahr nach einer Zugentgleisung wieder uneingeschränkt. Neben der Wiederherstellung des Betriebs konnte das Angebot sogar erweitert werden, wie die Schweizer Bahnen SBB bekanntgaben. So verkehren Personenzüge nun im Halbstundentakt durch den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt.

Die notwendige Verbindung von Frankfurt nach Mailand ist ebenfalls wiederhergestellt und führt nun über Zürich statt Luzern. Der Gotthard-Basistunnel gilt als eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen durch die Alpen, ein Punkt, auf den der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti bei der feierlichen Wiedereröffnung in Pollegio im Tessin hinwies: "Der Gotthard-Basistunnel ist zentral für die Mobilität und den Warenverkehr in Europa."

Monatelang mussten aufgrund der Reparaturarbeiten die meisten Personenzüge über eine Bergstrecke umgeleitet werden, was die Reisezeit zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin um eine Stunde verlängerte. Der Güterverkehr war ebenfalls eingeschränkt, nachdem am 10. August 2023 in der Weströhre des Tunnels ein Güterzug auf dem Weg nach Norden entgleist war und 16 Waggons aus den Schienen sprangen.

Die aufwendige Bergung der Waggons und die Erneuerung der Schienen über sieben Kilometer hinweg dauerten Monate. Unfallermittler identifizierten einen Radscheibenbruch, der auf nicht sichtbare Ermüdungsrisse im Metall zurückzuführen war, als Unfallursache. Dies führte zu strengeren Kontrollen von Radscheiben in Kooperation mit anderen europäischen Ländern. Nach vorläufigen Schätzungen der SBB belaufen sich die Schadenssumme und die Ertragsausfälle auf rund 150 Millionen Franken (etwa 160 Millionen Euro).