10. Oktober, 2024

Technologie

Google vor Zerreißprobe: Drohende Zerschlagung nach Kartellrechtsverstoß

Google vor Zerreißprobe: Drohende Zerschlagung nach Kartellrechtsverstoß

Das Justizministerium der USA hat angekündigt, den Technologieriesen Alphabet möglicherweise dazu aufzufordern, Teile seines Geschäftsbereichs zu veräußern, da diese zur Aufrechterhaltung eines illegalen Monopols im Bereich der Online-Suche beigetragen haben sollen. Ein Bundesrichter hatte bereits im August festgestellt, dass Google ein illegales Monopol auf Internetsuchen aufgebaut hat, von denen mehr als 90 Prozent über seine Plattform laufen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen des Justizministeriums könnten erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Amerikaner im Internet Informationen finden, und gleichzeitig Googles Einnahmen schmälern, während sie den Wettbewerbern Raum zur Entfaltung geben.

Um das festgestellte Ungleichgewicht zu adressieren, will das Justizministerium möglicherweise verlangen, Googles Browser Chrome und sein Betriebssystem Android abzustoßen. Zudem könnten Zahlungen unterbunden werden, mit denen Google sicherstellt, dass seine Suchmaschine auf neuen Geräten vorinstalliert oder als Standard festgelegt wird. Eine weitere Option wäre die Forderung, dass Google Suchdaten mit rivalisierenden Anbietern teilt.

In einem begleitenden Schachzug sollen Googles Vorherrschaft im aufstrebenden Sektor der künstlichen Intelligenz (KI) verhindert werden, indem etwa seine Konkurrenten freier auf Inhalte zugreifen können und Webseiten die Möglichkeit haben, Googles Nutzung ihrer Inhalte zum Trainieren von KI-Modellen zu verbieten. Google zahlte im Jahr 2021 insgesamt 26,3 Milliarden Dollar an Unternehmen wie Apple, um sicherzustellen, dass seine Suchmaschine als Standard auf ihren Geräten eingestellt ist.

Google kritisierte diese Vorschläge des Justizministeriums offen in einem Blogbeitrag auf seiner Webseite. Der Konzern warnte, dass die Forderung, Daten im Zusammenhang mit Suchanfragen und -ergebnissen mit Konkurrenten zu teilen, große Gefahren für den Datenschutz und die Sicherheit mit sich bringen könnte. Zudem betonte Google, dass eine Abspaltung von Chrome und Android diese Systeme beeinträchtigen würde, da es derzeit diese codiert und kostenlos als Open Source anbietet.

Eine Verteidigungslinie von Google betraf auch die mit Mozilla und anderen Smartphone-Herstellern geschlossenen Vertriebsverträge für Google Search. Einschränkungen in diesem Bereich könnten laut Google zu Reibungsverlusten für Konsumenten führen und die Einnahmen von Unternehmen wie Mozilla verringern, was deren Investitionen in eigene Browser schwächen könnte.

Das Justizministerium beabsichtigt, bis zum 20. November einen detaillierteren Vorschlag beim Gericht einzureichen, woraufhin Google bis zum 20. Dezember Gelegenheit haben wird, eigene Lösungsvorschläge zu präsentieren.