19. September, 2024

Technologie

Google unter Wettbewerbsdruck: EU-Gericht prüft weitere Strafe

Google unter Wettbewerbsdruck: EU-Gericht prüft weitere Strafe

Der europäische Gerichtshof befasst sich am Mittwoch erneut mit einer Wettbewerbsstrafe gegen Google. Die EU-Kommission verhängte bereits 2019 ein Bußgeld von 1,49 Milliarden Euro und warf dem Tech-Giganten missbräuchliche Praktiken im Bereich der Online-Werbung vor. Konkret ging es um den Dienst "AdSense for Search", bei dem Google-Suchmasken auf anderen Webseiten eingebunden werden können. Laut den Wettbewerbshütern wurden dabei andere Anbieter unzulässig behindert. Finanziell ist "AdSense" für Google zwar eher ein Nischenprodukt, dennoch wehrte sich der Konzern vehement gegen die Strafe und nahm schon vor dem Urteil Änderungen am Modell vor.

Nun steht das Urteil des Gerichts der EU an, doch selbst bei einer Niederlage ist der Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft. Gegen die Entscheidung könnte Google im Anschluss beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Berufung einlegen.

Vergangene Woche erlebte Google bereits eine juristische Schlappe vor dem EuGH. Die Richter bestätigten eine Strafe der EU-Kommission in Höhe von 2,4 Milliarden Euro im Zusammenhang mit "Google Shopping". Dem Suchmaschinen-Riesen wurde vorgeworfen, seine Marktmacht missbraucht zu haben, indem eigene Preisvergleichsresultate in den allgemeinen Suchergebnissen bevorzugt dargestellt wurden. Auch hier hatte Google noch vor dem Urteil Anpassungen vorgenommen.

In Brüssel wird seit Jahren intensiv debattiert, wie man die Wettbewerbsverzerrungen durch die dominierenden Tech-Konzerne verhindern kann. Neben neuen gesetzlichen Rahmenwerken wie dem Digital Markets Act (DMA), der die Vorherrschaft großer Online-Plattformen eindämmen soll, haben die Wettbewerbshüter der EU-Kommission Google in den vergangenen Jahren mit mehreren Strafen belastet, die in der Summe gut acht Milliarden Euro ausmachen. Trotz dieser Milliardenstrafen, die Google dank seines florierenden Online-Werbegeschäfts gut verkraften konnte, sah sich der Konzern in einigen Fällen gezwungen, sein Geschäftsmodell anzupassen.