08. Oktober, 2024

Technologie

Google unter Druck: US-Gericht öffnet den App-Store-Markt

Google unter Druck: US-Gericht öffnet den App-Store-Markt

Ein aufsehenerregendes Urteil eines US-Richters zwingt Google, seinen App-Store für Wettbewerber zu öffnen. Die Entscheidung aus San Francisco sieht vor, dass der Internetgigant sein Android-Ökosystem für Apps aus konkurrierenden Quellen zugänglicher machen muss. Nutzer sollen künftig alternative App-Stores herunterladen können und Google darf nicht länger alternative Zahlungssysteme innerhalb von Apps blockieren. Diese Regelungen gelten für drei Jahre.

Der juristische Hintergrund stammt aus einem Gerichtsverfahren, das der Unternehmenserfolg von Epic Games im letzten Jahr auslöste. Der Schöpfer des Gaming-Phänomens Fortnite klagte gegen Google und warf dem Unternehmen vor, den Zugang zu Apps und Zahlungssystemen zu monopolieren.

Epic-Chef Tim Sweeney bezeichnete das Urteil als „große Neuigkeit“ und kündigte an, dass der eigene Spiele-Store ab dem kommenden Jahr auch auf Android-Smartphones verfügbar sein wird. Dies sei eine Chance für Entwickler, innerhalb der nächsten drei Jahre wettbewerbsfähige Alternativen zur Play Store-Plattform zu entwerfen. Google hingegen argumentiert, dass das Urteil zwar für Epic positiv sei, letztlich jedoch Verbrauchern und Spieleentwicklern schade. Das Unternehmen plant, weiterhin gerichtlich gegen die Entscheidung vorzugehen.

Nach der Urteilsverkündung schloss die Alphabet-Aktie, Googles Muttergesellschaft, mit einem Minus von 2,5%. Schon im August fiel der Entschluss in einem anderen Kartellrechtsfall, dass Google durch beträchtliche finanzielle Mittel die Vormachtstellung als Standardsuchmaschine im Internet unrechtmäßig erlangt habe. Zusätzlich steht Google in Virginia vor Gericht, wo das Justizministerium dem Unternehmen Machtmissbrauch im Bereich der Werbetechnologie vorwirft. Google bestreitet sämtliche Vorwürfe.