08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Google unter Druck: Kartellverfahren könnte Such-Gigant zerschlagen

Google unter Druck: Kartellverfahren könnte Such-Gigant zerschlagen

Der Technologieriese Google könnte schon bald erfahren, welche Maßnahmen das US-Justizministerium für notwendig erachtet, um die Dominanz des Unternehmens im Online-Suchmarkt aufzubrechen. Staatsanwälte bereiten derzeit ein Dokument vor, das dem Bundesgericht vorgelegt werden soll und mögliche strafende Maßnahmen vorschlägt, nachdem in einem richtungsweisenden Prozess bestätigt wurde, dass Google als illegales Monopol tätig war.

Bezirksrichter Amit Mehta aus Washington D.C., der sich auf Seiten des Justizministeriums geschlagen hatte, wird entscheiden, wie das Verfahren fortgeführt wird. Eine mögliche "Abhilfemaßnahme" könnte in der Zerschlagung von Google bestehen oder darin, dass Suchmaschinendaten für Wettbewerber zugänglich gemacht oder bestehende Vereinbarungen beendet werden, die Google zur Standardsuchmaschine auf mobilen Geräten und Browsern machen.

Antitrust-Anwalt Carl Hittinger merkt an, dass die Festlegung von Abhilfemaßnahmen komplizierter sein könnte als die Feststellung der Haftung. Google hat bereits angekündigt, Berufung einzulegen. Sollte Google im Berufungsverfahren im Recht sein, würde Richter Mehta seine Befugnis verlieren, Maßnahmen durchzusetzen. Selbst im Falle eines verlorenen Berufungsverfahrens könnte Mehta seine Anordnungen dennoch später anpassen, um den Wettbewerb besser zu fördern.

Eine Zerschlagung von Googles Imperium wäre eine der radikalsten kartellrechtlichen Maßnahmen und könnte den Technologiemarkt grundsätzlich umgestalten. Dies könnte auch die Abspaltung von großen Geschäftsbereichen wie Android, Chrome oder der AdWords-Plattform umfassen, was tiefe Einschnitte in die Google verbundenen Einnahmeströme bedeuteten würde.

Die Diskussionen sind jedoch weit davon entfernt, eine einheitliche Meinung zu finden. Hittinger ist der Ansicht, dass solch drastische Maßnahmen unwahrscheinlich sind, da der Richter Lösungen finden muss, die dem öffentlichen Interesse dienen. Die Situation bleibt spannend, besonders da Google mit anderen Bedrohungen konfrontiert ist, wie neuen KI-gesteuerten Suchmaschinen und Konkurrenten wie Meta, die an Werbekunden gewinnen.