In einem bemerkenswerten Vorstoß plant das US-Justizministerium, Google zu einem Verkauf seines beliebten Chrome-Browsers zu zwingen, was als ein historisches Vorgehen gegen einen der führenden Technologieriesen der Welt gewertet wird. Bereits im August hatte ein Richter festgestellt, dass Google den Suchmaschinenmarkt illegal monopolisiert hatte. In den aktuellen Plänen werden zusätzlich Maßnahmen in Bezug auf künstliche Intelligenz und das Android-Smartphone-Betriebssystem gefordert.
Weiterhin drängen die Kartellrechtler zusammen mit mehreren US-Bundesstaaten darauf, dass Richter Amit Mehta verpflichtende Datennutzungslizenzen verhängt. Diese Vorschläge könnten das Potenzial haben, sowohl den Onlinesuchmarkt als auch die aufstrebende KI-Industrie grundlegend zu verändern. Dieses Verfahren, das unter der ersten Trump-Administration eingereicht und unter Präsident Joe Biden fortgeführt wurde, stellt den bislang energischsten Versuch dar, ein Technologieunternehmen einzuhegen – ein Vorhaben, das zuletzt vor zwei Jahrzehnten bei Microsoft nicht erfolgreich war.
Die Vizepräsidentin für Regulierungsangelegenheiten bei Google, Lee-Anne Mulholland, kritisierte die Schritte des Justizministeriums als „radikale Agenda“, die weit über die rechtlichen Fragen des Falls hinausgehe. Laut Mulholland würde dies den Verbrauchern, Entwicklern und der technologischen Führungsrolle der USA Schaden zufügen, insbesondere in einer Zeit, in der diese am dringendsten benötigt werden.
Die Verkaufsforderung des Browsers, der einen Marktanteil von etwa 61% in den USA hält, ist Teil der Überlegungen, über die das Justizministerium nun die Macht hat, je nach Marktentwicklung zu entscheiden. Über die vergangenen drei Monate trafen sich Anwälte des Staates mit zahlreichen Unternehmen, um den jetzigen Vorschlag zu formen, wobei einige Details noch angepasst werden könnten.