Im Angesicht zunehmender Bedenken hinsichtlich der Authentizität digitaler Inhalte hat sich Google einer wegweisenden Initiative angeschlossen. Die Koalition für Inhaltsursprung und -echtheit, bekannt als C2PA, widmet sich der Entwicklung von Technologien zur Überprüfung digitaler Inhalte. Diese neuen Inhaltszertifikate, die unter anderem Angaben über den Urheber und die verwendeten Bearbeitungswerkzeuge enthalten, sollen auch offenlegen, ob bei der Erstellung künstliche Intelligenz eingesetzt wurde. Google plant, die Einsatzmöglichkeiten dieser Sicherheitsmerkmale für die eigenen Produkte und Dienstleistungen auszuloten.
Die Notwendigkeit eines solchen Systems verdeutlicht die C2PA in einer aktuellen Stellungnahme: 'In einer Welt, in der digitale Inhalte prinzipiell manipuliert sein könnten, müssen wir in der Lage sein, die Echtheit zu belegen.' Ziel der Koalition ist es, ihre Technologie als universellen Standard zu etablieren, der eine einheitliche Verifizierung von Inhalten über diverse Plattformen und Dienste hinweg ermöglicht. Zu den Gründungsmitgliedern der C2PA gehören mit Adobe als Schöpfer von Photoshop sowie Technologie-Schwergewichten wie Intel, Microsoft und Sony bereits namhafte Branchengrößen.
Die Dringlichkeit einer solchen Initiative wurde vor kurzem durch Vorfälle in den USA unterstrichen, wo automatisierte Telefonanrufe, die die Stimme des Präsidenten Joe Biden täuschend echt imitierten, zu Verunsicherung führten. Die Anrufe verbreiteten die Botschaft, von der Teilnahme an der Vorwahl der Demokratischen Partei im Staat New Hampshire abzusehen. Ein derartiger Manipulationsversuch weckt Befürchtungen, dass im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November der Wahlausgang durch den Einsatz täuschend echter KI-Fälschungen beeinträchtigt werden könnte.