20. April, 2025

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Google: Rasanter Anstieg der Treibhausgasemissionen – Ambitioniertes Klimaziel für 2030 trotz Herausforderungen

Google: Rasanter Anstieg der Treibhausgasemissionen – Ambitioniertes Klimaziel für 2030 trotz Herausforderungen

Die Treibhausgasemissionen von Google sind in den letzten fünf Jahren drastisch um 48 Prozent gestiegen. Der Anstieg wird auf den Ausbau der Rechenzentren zurückgeführt, die zur Unterstützung von KI-Systemen benötigt werden. Damit scheint das Ziel des Unternehmens, bis 2030 klimaneutral zu sein, in Gefahr zu geraten.

Im Jahr 2023 belief sich Googles Verschmutzung auf 14,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent, was einem Anstieg von 48 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2019 und einem jährlichen Anstieg von 13 Prozent entspricht, wie im jährlichen Umweltbericht des Unternehmens mitgeteilt wurde. Google betonte dabei die Schwierigkeit, Emissionen zu senken, während gleichzeitig in KI-Infrastrukturen investiert wird. Die zukünftigen Umweltfolgen der KI seien komplex und schwer vorhersehbar.

Kate Brandt, Chief Sustainability Officer bei Google, bekräftigte das Engagement für die Ziele 2030, betonte jedoch den "extrem ehrgeizigen" Charakter dieses Vorhabens. Brandt räumte ein, dass die Emissionen vor Erreichen des Ziels weiter steigen könnten und hob Googles intensive Bemühungen zur Reduzierung der Emissionen hervor, etwa durch Vereinbarungen für saubere Energie. Sie wies zudem auf die enormen klimatischen Lösungsmöglichkeiten hin, die KI eröffnen kann.

Während Big-Tech-Giganten wie Google, Amazon und Microsoft planen, Milliarden in KI zu investieren, äußern Klimaexperten Bedenken hinsichtlich der umwelttechnischen Auswirkungen dieser energieintensiven Technologien. Microsoft gab im Mai zu, dass seine Emissionen seit 2020 um fast ein Drittel gestiegen sind, hauptsächlich aufgrund des Baus von Rechenzentren. Gleichzeitig argumentierte Microsoft-Mitgründer Bill Gates, dass KI zur Lösung von Klimaproblemen beitragen könne.

Analysten von Bernstein prognostizierten im Juni, dass KI das Wachstum der US-Stromnachfrage verdoppeln könnte und die Gesamtverbrauch in den nächsten zwei Jahren die derzeitige Versorgungsmenge übersteigen könnte.

Im Bericht vom Dienstag verzeichnete Google, dass die durch den Energieverbrauch in Rechenzentren verursachten Emissionen um 37 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind und ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen ausmachen. Die Emissionen in der Lieferkette, die 75 Prozent der Gesamtemissionen darstellen, stiegen um 8 Prozent. Google erwartet, dass diese Emissionen kurzfristig weiter steigen werden, teilweise aufgrund des Ausbaus der Infrastruktur für KI-Systeme.

Google hat sich verpflichtet, bis 2030 netto null Emissionen zu erreichen und rund um die Uhr mit kohlenstofffreier Energie zu betrieben. Allerdings warnte das Unternehmen, dass die Beendigung einiger sauberer Energieprojekte im Jahr 2023 die Verfügbarkeit erneuerbarer Energie reduziert habe.

Der Energieverbrauch der Rechenzentren von Google stieg 2023 um 17 Prozent und machte schätzungsweise 7-10 Prozent des globalen Stromverbrauchs von Rechenzentren aus. Auch der Wasserverbrauch der Rechenzentren stieg im Jahresvergleich um 17 Prozent.