Google öffnet sein KI-Modell für Diabetische Retinopathie in Asien

Google Health hat sein KI-Modell zur Erkennung von diabetischer Retinopathie an drei Partner lizenziert, um in Indien und Thailand sechs Millionen KI-gestützte Screenings in benachteiligten Gemeinden zu ermöglichen. Forus Health, AuroLab und Perceptra sind die neuen Partner, die sich darum bemühen werden, lokale behördliche Genehmigungen einzuholen, um das KI-Modell in die klinischen Versorgungsstrukturen zu integrieren. Diese Screenings werden für die Patienten kostenlos zur Verfügung stehen. Zusätzlich hat Google eine Zusammenarbeit mit dem thailändischen Gesundheitsministerium und dessen Abteilung für Medizindienste (DMS) gestartet. Ziel ist es, die Implementierung und Kosteneffektivität des Systems zu erforschen. Dieses System wird Teil des thailändischen Nationalen Innovationsprogramms, durch das Perceptra und die DMS die Technologie in öffentlichen Krankenhäusern einsetzen werden. Das auf KI basierende Werkzeug trägt den Namen Automated Retinal Disease Assessment (ARDA) und unterstützt medizinische Fachkräfte bei der Erkennung von diabetischer Retinopathie. Diese Augenerkrankung tritt auf, wenn hohe Blutzuckerwerte die Blutgefäße in der Netzhaut schädigen, was unbehandelt zu Sehverlust führen kann. Laut der Website von Google Health könnte ARDA zukünftig auch für die Erkennung anderer Netzhauterkrankungen genutzt werden. ARDA wurde in Zusammenarbeit mit Augenärzten entwickelt und mit über 100.000 Netzhaut-Scans trainiert. In einer in JAMA veröffentlichten Studie konnte das Werkzeug Netzhaut-Scans genau interpretieren, um diabetische Retinopathie zu erkennen. Insgesamt setzt Google bei seinen Initiativen im Gesundheitswesen stark auf KI und entwickelt auch andere Anwendungen, etwa in der Radiologie für Lungenkrebs und Dermatologie, sowie mit DeepMind's AlphaFold, das die Struktur von Proteinen vorhersagt. Der KI-Trend im Medizintechnik- und Pharmabereich wird immer bedeutender. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die Verleihung des Nobelpreises für Chemie an drei Wissenschaftler, darunter zwei von DeepMind, für ihre Arbeit mit KI. Laut einem Bericht des GlobalData Medical Intelligence Centers belief sich der Marktwert für KI im Jahr 2023 auf 103 Milliarden Dollar und soll bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 39 % auf über 1 Billion Dollar ansteigen.