Google sorgt erneut für Aufsehen in der Entwickler-Community. Nachdem im Juni das kostenlose Google Developer Program ins Leben gerufen wurde, welches Millionen von Entwicklern Zugriff auf wertvolle Ressourcen bot, stellt das Unternehmen jetzt eine neue, kostenpflichtige Stufe zur weiteren Monetarisierung des Programms vor.
Mit der Einführung der Premium-Mitgliedschaft kostet die aktualisierte Version 299 US-Dollar pro Jahr und bietet umfangreiche Vorteile. Dazu gehören persönliche Beratungen mit Google Cloud-Experten und Zugang zu E-Learning-Angeboten innerhalb des Google Cloud Skills Boost-Programms. Darüber hinaus gibt es jährlich 500 US-Dollar an Google Cloud-Guthaben, einen Zertifizierungsgutschein, sowie zusätzliche Google Cloud-Guthaben für erfolgreiche Zertifizierungen. Selbstverständlich behalten Mitglieder auch den Zugang zu sämtlichen kostenlosen Ressourcen des ursprünglichen Programms, darunter KI-gestützte Dokumentationen, Codierungswerkzeuge und frühen Produktzugang.
Interessant wird diese Neuerung durch den Vergleich mit Googles Hauptkonkurrenten wie Amazon Web Services (AWS) und Azure, die keine vergleichbaren Pläne für Einzelentwickler anbieten. Microsoft bietet zwar kostenpflichtige Alternativen im Rahmen seines Microsoft 365 Developer Program, diese richten sich jedoch eher an Geschäftskunden. AWS hingegen fokussiert sich mit seinen Premium-Supportprogrammen auf architektonische und technische Unterstützung.
Eine Besonderheit für Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz: Die Premium-Mitgliedschaft ist laut Kleingedrucktem auf "geschäftliche oder berufliche Nutzung" beschränkt und nicht für private Zwecke vorgesehen.
Wer das volle Potenzial der Premium-Mitgliedschaft ausnutzt, könnte den Mitgliedsbeitrag schnell amortisieren. Doch es bleibt abzuwarten, wie Entwickler darauf reagieren werden, dass neue Funktionen nun einem kostenpflichtigen Modell vorbehalten sind. Noch im Juni hatte Google betont, dass das Entwicklerprogramm neue Tools und Ressourcen freischalten würde, ohne auf eine kostenpflichtige Erweiterung hinzuweisen.