Google steht erneut im Rampenlicht eines bedeutenden Rechtsstreits. Während das Unternehmen bereits wegen seiner dominanten Suchmaschine ein drohendes Auseinanderbrechen vor Augen hat, kämpft es nun gegen Vorwürfe des US-Justizministeriums bezüglich monopolistischen Verhaltens in der Online-Werbung.
Am kommenden Montag werden im Prozess finale Argumente präsentiert. U.S. District Judge Leonie Brinkema in Alexandria, Virginia, wird diesen Fall entscheiden und eine schriftliche Urteilsverkündung bis Jahresende anstreben. Sollte Richterin Brinkema feststellen, dass Google illegale, monopolistische Praktiken betrieben hat, wird es zusätzliche Anhörungen geben, um mögliche Sanktionen zu erörtern.
Das Justizministerium, unterstützt von mehreren US-Bundesstaaten, hat bereits zum Ausdruck gebracht, dass Google möglicherweise gezwungen werden könnte, sein lukratives Werbetechnologie-Geschäft abzustoßen. Trotz eines Monat Anhörungen bleibt das zentrale Argument unverändert: Google dominiert den Markt für "Open-Web-Display-Werbung".
Kernprodukte wie die Technologie "DoubleClick" sowie "Google Ads" und "AdExchange" stehen im Zentrum der Vorwürfe. Diese Systeme erlauben es Google, Anzeigen strategisch und umfassend im Netz zu platzieren und blitzschnelle Auktionen zwischen Werbekunden und Web-Publishern zu ermöglichen.
Während das Justizministerium Google bezichtigt, durch überhöhte Gebühren den Werbemarkt zu seinen Gunsten zu manipulieren, argumentiert Google, der politische Druck ziele auf einen kleinen Sektor ab und ignoriere breitere Marktkräfte. Angeblich beanspruche Google lediglich 25% des Online-Werbemarktes, bedingt durch steigenden Wettbewerb aus sozialen Medien, Streaming-Diensten und App-Werbung.
Die von Google vorgebrachte Verteidigung stellt die Anschuldigungen als Gejammer einiger Konkurrenzunternehmen und großer Publisher dar. Die Entwicklung des Falls wird in den kommenden Monaten mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Folgen für den Technologieriesen haben.