30. Oktober, 2024

Märkte

Goldrausch im Herbst: Rekordwerte dank globaler Unsicherheit

Goldrausch im Herbst: Rekordwerte dank globaler Unsicherheit

Der Wert weltweiter Goldkäufe hat zwischen Juli und September laut dem World Gold Council im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent zugenommen. Grund hierfür sind starke Preisanstiege, die Goldhändler dazu bewegt haben, mehr zu kaufen: Die insgesamt gekaufte Goldmenge stieg um 5 Prozent auf 1.313 Tonnen im Jahresvergleich.

Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Unsicherheit im Vorfeld der US-Wahl am 5. November sowie geopolitische Spannungen im Nahen Osten wider. Der Bedarf trieb die durchschnittlichen Goldpreise der London Bullion Market Association im Quartal um 28 Prozent in die Höhe. Damit wurde ein Rekordwert von 2.474 US-Dollar pro Unze erreicht.

Seit Jahresbeginn hat Gold bereits an 30 verschiedenen Tagen neue Höchststände erreicht, zuletzt stieg der Preis am Mittwoch auf 2.779 USD pro Unze. Louise Street, leitende Marktanalystin beim World Gold Council, bemerkte, dass bei den Investoren ein „Fear-of-missing-out“-Syndrom herrscht.

Die Anlagebereitschaft zeigt sich insbesondere in der Hoffnung auf künftige Zinssenkungen und Golds Rolle als sicherer Hafen inmitten politischer Unsicherheit in den USA und Konfrontationen im Nahen Osten. Starke Nachfrage aus westlichen Märkten gleicht dabei einen Rückgang der Verkäufe in Asien aus.

Die Märkte spekulieren auf einen Sieg von Donald Trump bei der kommenden US-Wahl, wobei erwartet wird, dass der republikanische Kandidat eine inflationäre Wirtschaftspolitik verfolgen könnte. Ein zentrales Wahlversprechen Trumps ist die Einführung umfassender Handelszölle. Experten, einschließlich Morgan Stanley, warnen vor dem inflationären Druck solcher Maßnahmen.

Während Gold im Preis weiter steigt, sind die Ölpreise in den letzten Tagen deutlich gefallen. Grund hierfür sind israelische Luftangriffe, die iranische Öl- und Gaseinrichtungen verschont haben. Der Preis für Brent Rohöl lag am Mittwoch bei 71,93 US-Dollar pro Barrel und damit um 9 US-Dollar niedriger als Anfang Oktober.