Die Goldbranche erlebt derzeit eine glänzende Renaissance: Der World Gold Council (WGC) berichtete jüngst von einer signifikanten Zunahme der Goldnachfrage in den Sommermonaten. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf die Aussicht auf schwindende Zinssätze sowie auf vielfältige geopolitische Risiken zurückzuführen, wie aus einer kürzlich publizierten Studie hervorgeht. Mit einem Anstieg auf 1.313 Tonnen im dritten Quartal im Vergleich zu 1.252 Tonnen im vorherigen Zeitraum, erreichte die weltweite Nachfrage nach Gold einen neuen Höchststand für diese Jahreszeit.
Besonders hervorzuheben ist der überragende Zug in der Investitionsnachfrage, die mehr als den doppelten Umfang des Vorjahres einnahm und sich auf 364 Tonnen belief. Darunter fallen auch die Investitionen in Gold-ETFs sowie klassische Anlagen in physisches Gold wie Münzen und Barren. Die Zinswende, mit der sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen senkten, trägt zu dieser Dynamik bei, indem sie Gold als Anlageasset in einem Umfeld niedrigerer Anleihezinsen attraktiver macht.
Im Gegensatz zur beflügelten Investitionsnachfrage zeigte sich die Goldnachfrage seitens der Zentralbanken im dritten Quartal verhalten. Die Experten des WGC führen dies auf den markanten Preisanstieg des Edelmetalls zurück, der die Banken zu reduzierten Zukäufen für nationale Reserven veranlasste.
Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis eine beeindruckende Wertsteigerung von etwa einem Drittel erlebt, gipfelnd in einem Rekordhoch von 2.785 US-Dollar pro Feinunze am Mittwoch. Die WGC-Experten schätzen, dass der Goldpreis auch im vierten Quartal weiter anziehen könnte – nicht zuletzt dank der intensiven Medienberichterstattung, die das Interesse der Investoren wachhält, und der Unsicherheiten rund um die US-Präsidentschaftswahlen.