Gold, traditionell ein sicherer Hafen in turbulenten Zeiten, hat in den letzten Monaten eine beispiellose Preissteigerung erlebt.
Die renommierte Studie "In Gold we trust", die als maßgeblicher Leitfaden in der Edelmetallbranche gilt, hat neue Einsichten in die Dynamik der Preisbildung geliefert.
Mit einer beeindruckenden Analogie zum Schachspiel, das sich im 15. Jahrhundert drastisch wandelte, illustrieren die Autoren Ronnie Stöferle und Mark Valek, wie tiefgreifend sich die Regeln für Gold in der heutigen Zeit verändert haben.
Neue Spielregeln im Goldmarkt
Laut der Studie von Incrementum, die sich auf eine detaillierte Analyse des Edelmetallmarktes spezialisiert hat, stehen wir vor einem Paradigmenwechsel in der Preisfindung von Gold.
Die ersten Monate des Jahres zeigten bereits, dass Gold in allen führenden Währungen zweistellige Zuwächse verzeichnete, was bisherige Annahmen über die Beziehung zwischen Goldpreisen und Realzinsen auf den Kopf stellt.
Steigende Realzinsen, die früher als negativ für Goldpreise galten, scheinen diese nun nicht mehr zu beeinflussen.
Globale Verschiebungen stärken Gold
Die Studie hebt hervor, dass nicht nur westliche Investoren, sondern vermehrt Akteure aus dem Osten, insbesondere Zentralbanken wie die Chinas, verstärkt in Gold investieren.
Diese Verschiebung wird durch geopolitische Unsicherheiten und das wachsende Misstrauen gegenüber traditionellen Reservewährungen wie dem US-Dollar weiter verstärkt.
Die Entscheidung der USA, russische Dollarreserven einzufrieren, hat weltweit zu einem Umdenken und einer Diversifizierung hin zu Gold geführt, das als frei von Kontrahentenrisiken gilt.
Preisziel und Anlagestrategien
Die dramatischen geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre, von globalen Konflikten bis zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, haben das klassische 60/40-Anlageportfolio (60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen) in Frage gestellt.
Die Autoren empfehlen eine neue Gewichtung, die stärker auf physisches Gold, Silber, Rohstoffe und alternative Anlagen wie Bitcoin setzt, um sich gegen anhaltende Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten zu wappnen.
Fazit: Gold im Zentrum neuer Anlagestrategien
Angesichts der veränderten makroökonomischen Bedingungen und der geopolitischen Lage sehen Stöferle und Valek Gold und andere physische Werte als zunehmend unverzichtbar für die Portfolios moderner Investoren.
Die Studie schließt mit der Prognose, dass das Preisziel von 4800 Euro je Feinunze bis 2030, einst als optimistisch geltend, nun in greifbare Nähe rückt und Investoren gut beraten sind, ihre Strategien entsprechend anzupassen.