Die Goldpreise verzeichneten am Mittwoch einen leichten Anstieg, da Anleger nach den deutlichen Verlusten des Vortages auf Schnäppchen aus waren. Gleichzeitig richtet sich die Aufmerksamkeit auf die kommenden Inflationszahlen aus den USA, die Aufschluss über den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve geben könnten.
Der Spot-Goldpreis legte um 0,4% auf 2.606,42 USD pro Unze zu, nachdem er am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit dem 20. September gefallen war. Auch die US-Gold-Futures stiegen um 0,2% auf 2.612,30 USD. Kelvin Wong, leitender Marktanalyst bei OANDA für den asiatisch-pazifischen Raum, sieht derzeit Schnäppchenjäger aktiv, da die Preise unter die Marke von 2.600 USD gefallen sind.
In den letzten Sitzungen wurde Gold durch einen stärkeren Dollar belastet, was auf die Erwartung inflationsgetriebener Maßnahmen des designierten US-Präsidenten Donald Trump zurückzuführen ist, die den Zinssenkungszyklus beeinflussen könnten. Nach Angaben des CME FedWatch Tools sehen die Händler derzeit eine 62%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte beim Fed-Treffen im Dezember, ein Rückgang gegenüber 77,3% in der Vorwoche.
Gold dient als Inflationsschutz, jedoch schmälern höhere Zinssätze seine Attraktivität, da es keine Zinsen abwirft. Sollten die heute um 13:30 GMT erwarteten Verbraucherinflationsdaten der USA darauf hindeuten, dass der Inflationstrend eingedämmt ist, könnte Gold laut Wong die Marke von 2.650 USD testen. Zusätzlich werden am Donnerstag die Erzeugerpreisdaten und die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen veröffentlicht. Am Freitag folgen die Einzelhandelsumsätze. Auch Anmerkungen von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Fed, sowie weiterer US-amerikanischer Notenbankvertreter stehen im Fokus der Anleger.
Zwei US-Zentralbanker betonten am Dienstag, dass der aktuelle Leitzins weiterhin als Bremse für den robusten Arbeitsmarkt und die immer noch über dem Ziel von 2% liegende Inflation fungiert. ANZ merkte an, dass Trumps Pläne, die Steuersenkungen über 2025 hinaus fortzusetzen und die Ausgaben zu erhöhen, die fiskalische Lage der USA verschlechtern könnten. Dies könnte den Weg für makroökonomische Anpassungen ebnen, die Gold unterstützen würden.
Auch andere Edelmetalle verbuchten Zugewinne: Spot-Silber kletterte um 0,5% auf 30,86 USD, Platin stieg um 0,4% auf 951,10 USD und Palladium gewann 0,6% auf 949,70 USD.