Die Analysten von Capital Economics haben einen interessanten Blick in die Zukunft des Goldmarktes geworfen. Trotz einer erwarteten Stärke des US-Dollars und steigender Renditen von Staatsanleihen könnten die Goldpreise im nächsten Jahr einen leichten Anstieg verzeichnen. Grund für diese Prognose ist eine wiedererstarkte Nachfrage aus China sowie Käufe durch Zentralbanken.
Noch vor wenigen Wochen erreichten Goldpreise Rekordhöhen, als die Gold-Futures an der Comex mit über 2.800 Dollar pro Unze gehandelt wurden. Doch am vergangenen Montag fiel der Februar-Kontrakt um 22,50 Dollar, was einem Rückgang von 0,8 % entspricht, und pendelte sich bei 2.658,50 Dollar ein. Dieser Preisverfall spiegelt teilweise die Aufwertung des Dollars nach den US-Wahlen und die Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah wider, was die Nachfrage nach sicherem Gold in Dollar schwächte.
Die jüngste Entwicklung wirft ein Licht auf die Komplexität der Goldpreisbewegungen in der Zeit nach der Wahl. Obwohl Gold im Vorfeld der Wahl Teil des sogenannten 'Trump-Trades' war, hat sich der Markt nach Trumps Sieg anders entwickelt als vielfach erwartet. Während sich andere Märkte nach Trumps Wahlsieg positiv entwickelten, geriet Gold ins Straucheln.
Capital Economics hat nach Donald Trumps Wahlsieg seine Prognosen für den Dollar und die Renditen von US-Staatsanleihen bis Ende 2025 nach oben angepasst. Es wird erwartet, dass der ICE U.S. Dollar Index um rund 4 % steigt, und die Renditen leicht anziehen. Normalerweise übt eine solche Kombination Druck auf den Goldpreis aus, da höhere reale Zinssätze die Investitionsnachfrage für das unverzinsliche Edelmetall beeinflussen.
Interessanterweise weist Joe Maher von Capital Economics darauf hin, dass trotz der genannten Faktoren ein fallender Goldpreis keineswegs garantiert ist. Historisch gibt es zahlreiche Jahre, in denen die Dollar-Aufwertung Hand in Hand mit steigenden Goldpreisen ging. Die Stärke der Wechselwirkungen zwischen den Einflussfaktoren kann sich stark von Jahr zu Jahr unterscheiden.