Die Notierung für Gold hat am Freitag aufgrund der Aussicht auf fallende Zinsen in den USA erneut zulegen können. Der Preis einer Feinunze (ca. 31,1 Gramm) wurde am Morgen in London bei 2468 US-Dollar gehandelt und näherte sich damit dem Rekordhoch vom Juli, als der Wert auf über 2483 Dollar geklettert war. Innerhalb der vergangenen Woche hat sich der Goldpreis um fast drei Prozent erhöht. Als primärer Treiber dieses Anstiegs gelten die Erwartungen sinkender Zinsen in der größten Volkswirtschaft der Welt. Zwar ließ die US-Notenbank Fed den Leitzins am Mittwoch unverändert, stellte aber für September die Möglichkeit einer ersten Zinssenkung seit der letzten großen Inflationsphase in Aussicht. Aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA haben diese Zinsspekulationen weiter befördert. So hat sich das Vertrauen der Einkaufsmanager in den US-Industriebetrieben zuletzt unerwartet verschlechtert. Der Stellenzuwachs in der Privatwirtschaft war vergleichsweise gering und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen höher als prognostiziert aus. In diesem Kontext wird der am Nachmittag erwartete Arbeitsmarktbericht der US-Regierung an den Finanzmärkten mit Spannung erwartet. Solche Konjunkturdaten nähren die Spekulation auf sinkende US-Zinsen, zumal die Fed ihre geldpolitischen Entscheidungen stark von der ökonomischen Entwicklung abhängig gemacht hat. Sinkende Zinsen haben üblicherweise positive Auswirkungen auf den Goldpreis. Da Gold als Anlage keine Zinsen abwirft, verstärken Zinssenkungsaussichten die Nachfrage nach dem Edelmetall. Neben den ökonomischen Faktoren wird die gesteigerte Nachfrage auch auf die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten zurückgeführt. US-Präsident Joe Biden hat Israel militärische Unterstützung zugesagt. Angesichts geopolitischer Unsicherheiten bereiten sich sowohl Israel als auch die USA nach der Tötung eines politischen Führers der islamistischen Hamas in Teheran auf Vergeltungsschläge des Iran und seiner Alliierten vor.