Der Goldpreis erlebte zu Beginn der Woche eine Abkühlung, nachdem ein dreiwöchiges Hoch erreicht worden war. Investoren nutzten die Gelegenheit, um Gewinne mitzunehmen, während Händler ihre Erwartungen hinsichtlich möglicher Zinssenkungen der US-Notenbank anpassten. Diese Kursbewegung wird vor dem Hintergrund einer verkürzten Handelswoche aufgrund des bevorstehenden Thanksgiving-Festes in den USA gesehen.
Zum Handelsschluss sank der Spot-Goldpreis um 0,6 Prozent auf 2.695,79 US-Dollar je Unze, während die Gold-Futures in den USA um 0,5 Prozent auf 2.697,90 US-Dollar zurückgingen. Angesichts des höchsten Standes der letzten Woche bei 2.718 US-Dollar sei der Abverkauf nicht überraschend, so Matt Simpson, leitender Analyst bei City Index.
Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Federal Reserve im Dezember liegt bei 51 Prozent, ein Rückgang gegenüber 62 Prozent in der Vorwoche. Ein möglicher Anstieg der Zinssätze könnte den Goldpreis weiter unter Druck setzen, da Anleger auf renditelose Anlageformen wie Gold verzichten würden. Einige Mitglieder der Fed zeigten sich letzte Woche besorgt darüber, dass der Fortschritt bei der Inflationsbekämpfung ins Stocken geraten könnte.
Trotz weniger dovisher Signale aus den USA bietet die Schwäche des Dollar-Index, der um 0,7 Prozent nachgab, eine gewisse Unterstützung für Gold, da dieses dadurch für Besitzer anderer Währungen attraktiver wird. Auch sanken die Renditen der 10-jährigen US-Treasuries, was weiteren Spielraum nach unten für Gold begrenzt.
Im physischen Goldmarkt verzeichneten Indien letzte Woche sinkende Prämien, was auf eine abgekühlte lokale Nachfrage infolge steigender Preise zurückzuführen ist. Gleichzeitig blieb das Interesse an Bullion in China sowie anderen asiatischen Märkten gedämpft.
Silber verlor 1 Prozent auf 30,99 US-Dollar je Unze, während Platin um 0,3 Prozent auf 960,85 US-Dollar und Palladium um 0,6 Prozent auf 1.003,21 US-Dollar zurückgingen.