Goldpreis auf Rekordhoch: Das Comeback der ultimativen Krisenwährung

Der Goldpreis hat einen neuen Höchststand erreicht. Angesichts der unklaren Situation im Nahen Osten und der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl greifen Anleger verstärkt zu dem klassischen sicheren Hafen. Diese Aufwärtsbewegung ist keineswegs ein vorübergehendes Phänomen: Seit Beginn des Jahres 2024 ist der Goldpreis um rund 32% gestiegen – deutlich mehr als der S&P 500 mit 23% und der technologieorientierte Nasdaq mit 28%. Die Erwartungen an sinkende Zinssätze der Federal Reserve spielen dabei eine zentrale Rolle, da diese traditionell mit steigenden Goldpreisen einhergehen. Zudem erhöhen Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven, um sich gegen globale Unsicherheiten abzusichern. Trotz dieser positiven Entwicklungen warnen Analysten vor den typischen Schwankungen des Goldpreises. "Wenn Gold seinen Höchstwert erreicht, kann es schnell wieder fallen", erklärt Jim Wyckoff von Kitco Metals. Ein besonderer Triebfaktor für den Anstieg waren die umfangreichen Käufe der Zentralbanken, allen voran China. Diese haben in den vergangenen Jahren weltweit über 1.000 Tonnen Gold gekauft. China bemüht sich, seine Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren, eine schwierige Aufgabe angesichts der angespannten Beziehungen zu den USA. Campbell Harvey von der Duke University betont, dass Gold als glaubwürdige Alternative zum Dollar diene. Obwohl der Kaufrausch der Zentralbanken in der Mitte des Jahres 2024 nachgelassen hat, bleibt Gold für viele Investoren attraktiv. Experten führen dies vor allem auf die von der Fed zu erwartenden Zinssenkungen und die geopolitischen Spannungen zurück, die den sicheren Hafen noch verlockender machen. Die US-Notenbank hat kürzlich erstmals seit über vier Jahren die Zinsen gesenkt, und das Vertrauen auf eine weitere Senkung ist hoch. Niedrigere Zinsen gehen oft mit höheren Goldpreisen einher, wie Trevor Yates von Global X bemerkt. Neben den Unsicherheiten rund um die US-Wahlen, die viele Investoren nervös machen, bleibt Gold in unsteten Zeiten ein bewährtes Mittel zur Absicherung, da es als beständige Wertanlage gilt. "Es herrscht keine Einigkeit darüber, welcher Kandidat die Wahl gewinnen wird", sagt Wyckoff. "Diese Unsicherheit fördert die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold."