Goldmarkt zeigt nach Aufwärtstrend Zurückhaltung: Unklarheiten über US-Zinspolitik beeinflussen

Der Goldmarkt erlebt aktuell eine Atempause, nachdem er in den vergangenen vier Tagen einen deutlichen Aufschwung verzeichnet hatte. Anleger blicken über die mögliche Zinssenkung in der kommenden Woche hinaus und konzentrieren sich auf das unsichere monetäre Umfeld des nächsten Jahres. Die jüngsten US-Verbraucherpreisdaten entsprachen den Erwartungen und verstärkten die Spekulationen über eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank. Dennoch bleibt die geldpolitische Entwicklung für 2025 schwer vorhersehbar, da die Welt die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus erwartet. Laut Christopher Wong, Devisenstratege bei der Oversea-Chinese Banking Corp., rechnen die Märkte mit einer möglichen Pause der Fed zu Beginn des Jahres 2025 und einem moderateren Tempo bei weiteren Zinssenkungen. Die Aussicht auf niedrigere Zinssätze begünstigt normalerweise Anlagen ohne laufende Erträge, wie Gold. Jedoch fiel der Goldpreis um bis zu 0,7% auf annähernd 2.700 US-Dollar je Unze, nachdem er in den drei vorangegangenen Sitzungen um über 3% gestiegen war. Der Goldpreis befindet sich auf dem Weg zu seinem größten Jahreszuwachs seit 1979, unterstützt durch eine lockere Geldpolitik der Fed, der Nachfrage nach sicheren Anlagen und kontinuierlichen Käufen durch Zentralbanken weltweit. Insbesondere China hat im November seine Goldreserven wieder aufgestockt, nachdem es sechs Monate lang pausiert hatte. Händler beobachten zudem eine ungewöhnliche Divergenz zwischen den New Yorker und Londoner Gold- und Silbermärkten. Die Prämien für Terminkontrakte stiegen am Mittwoch an, was auf mögliche Einfuhrzölle für Edelmetalle durch die US-Regierung unter Trump zurückzuführen sein könnte, so Analysten. Der Spotpreis für Gold fiel um 0,2% auf 2.712,47 US-Dollar je Unze um 12:48 Uhr in Shanghai, nach einem Anstieg von 0,9% am Mittwoch. Ende Oktober verzeichnete das Edelmetall seinen jüngsten Rekordpreis, als es kurz über 2.790 US-Dollar stieg. Der Bloomberg Dollar Spot Index sank um 0,2%. Silber stieg leicht über 32 US-Dollar je Unze, während auch Platin und Palladium zulegten.