Die Investmentbank Goldman Sachs hat kürzlich eine umfassende Analyse veröffentlicht, die das Potenzial von Unternehmen außerhalb des Technologiesektors im Zuge des aktuellen KI-Booms aufzeigt. Dabei unterstreichen die Analysten, wie Künstliche Intelligenz (KI) verschiedene Sektoren wie Versorgungsunternehmen, Industrielle, Einzelhandel und Gesundheitswesen revolutionieren könnte. Diese Branchen werden laut Goldman Sachs ihre Produktivität steigern und Arbeitskosten senken können.
David Kostin, der Chefstratege für US-Aktien bei Goldman Sachs, beschreibt in seinem Bericht vier zentrale Phasen des KI-Booms. Die erste Phase sei durch Unternehmen wie NVIDIA geprägt, die maßgeblich am Aufbau von KI-Datenzentren beteiligt sind. Die zweite Phase bezieht sich auf Firmen, die KI-Infrastrukturen entwickeln, etwa im Halbleiterbereich, in Datenzentren oder Clouds. In dieser Phase haben die beteiligten Aktien bereits deutliche Kursgewinne verzeichnet.
In der dritten Phase sieht Kostin Unternehmen, die KI in ihre Produkte einfließen lassen, um den Absatz zu steigern. Hier warnt der Analyst jedoch, dass diese Firmen in den letzten Monaten an Boden gegen sogenannte „reine“ KI-Aktien verloren haben. Die vierte Phase wird laut Kostin Unternehmen einbeziehen, die durch die Einführung von KI-Tools Produktivitätsgewinne erzielen. Diese Unternehmen seien vom Markt bisher weitgehend übersehen worden.
Ein Beispiel für ein solches Unternehmen ist IQVIA Holdings, das umfangreiche KI-Lösungen in den Bereichen Gesundheitswesen und pharmazeutische Dienstleistungen anbietet. Diese Technologien optimieren die Arzneimittelentdeckung und -entwicklung sowie die Patientenversorgung. Im jüngsten Quartal übertraf IQVIA die Markterwartungen bei Gewinn und Umsatz, was zu neuen Investitionsempfehlungen führte, etwa durch RBC Capital.
IQVIA, das als achtbester Titel auf einer Liste von 35 langfristig attraktiven Aktien außerhalb des Technologiesektors rangiert, könnte somit von der kommenden Phase des KI-Booms profitieren. Allerdings bestehen Analysten darauf, dass es noch andere, möglicherweise vielversprechendere KI-Aktien gibt. Diese haben das Potenzial, innerhalb kürzerer Zeit höhere Renditen zu erzielen.