Der Finanzgigant Goldman Sachs war einst im "War for Talent" gefangen und sieht sich jetzt vor der Herausforderung, eine besonders wichtige Führungskraft im Unternehmen zu halten: John Waldron, der langjährige Präsident und Chief Operating Officer.
Seit mehr als sechs Jahren gilt Waldron als der bevorzugte Kandidat, um CEO David Solomon zu folgen. Dies hat ihn jedoch auch zum Ziel für Abwerbungsversuche gemacht. Nun hat ihm der Vorstand ein glänzendes Angebot gemacht: Ein Aktienpaket im Wert von 80 Millionen Dollar, das ihn dazu bewegen soll, für weitere fünf Jahre zu bleiben. Üblicherweise werden solche Pakete für eine Gruppe von Führungskräften geschnürt, nicht für Einzelpersonen.
Die Maßnahme verdeutlicht die Wichtigkeit von Kontinuität in der Führung und das Interesse von Goldman Sachs, Waldron in der Nachfolgeplanung zu halten. Auch wenn andere große Finanzhäuser wie Apollo Global Management und BlackRock ähnliche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ergriffen haben, bleibt Goldmans Ansatz bemerkenswert individualisiert.
Waldron hat in der Vergangenheit Angebote anderer Unternehmen, darunter Carlyle Group, ausgeschlagen. Seine Karriere und enge Zusammenarbeit mit Solomon, die bis in die 1990er Jahre bei Bear Stearns zurückreicht, unterstreichen seine Loyalität zur Firma. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und interner Spannungen hat sich Golden Sachs jüngst wieder erfolgreich positioniert.
Solomon selbst ist noch nicht bereit, das Ruder abzugeben, und während das Unternehmen weiterhin Erfolge verbucht, zeigt sich die Geduld der Führungsriege als lohnend.