14. März, 2025

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Golden Visa: Millionendeals oder Einfallstor für Geldwäsche?

Immer mehr Länder bieten Aufenthaltsrechte gegen hohe Investitionen an. Während Befürworter von wirtschaftlichem Wachstum sprechen, warnen Kritiker vor Geldwäsche und mangelnder Transparenz.

Golden Visa: Millionendeals oder Einfallstor für Geldwäsche?
Steuerflucht, politische Unsicherheit und neue Reichen-Visa: Wie wohlhabende Familien weltweit nach Plan B suchen – und warum die Vereinigten Arabischen Emirate profitieren.

Vermögende Deutsche ziehen zunehmend Konsequenzen aus politischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Während einige über eine Auswanderung nachdenken, setzen andere auf sogenannte "Golden Visa" – Aufenthaltsgenehmigungen, die gegen Investitionen vergeben werden. Der Markt für solche Programme boomt seit Jahren, und nun plant auch Donald Trump, Investoren den US-Pass zum Kauf anzubieten.

Millionen gegen Pässe: Der globale Markt für Reichen-Visa

Länder wie Portugal, Griechenland oder die Vereinigten Arabischen Emirate haben längst erkannt, dass reiche Einwanderer nicht nur Kapital, sondern auch wirtschaftliche Dynamik mitbringen. Wer Millionen investiert, erhält in vielen Staaten eine Aufenthaltsgenehmigung oder sogar eine Staatsbürgerschaft.

Christian Kälin, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet und CEO der Beratungsfirma Henley & Partners, bestätigt den Trend: "Seit der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach einem zweiten Pass oder einer alternativen Aufenthaltsgenehmigung rasant gestiegen. Immer mehr vermögende Familien wollen sich absichern."

Deutsche Auswanderer: Frust über Politik und hohe Abgaben

Besonders unter deutschen Unternehmern wächst der Wunsch nach einer Alternative. "Viele Deutsche überlegen sich langsam einen Plan B", erklärt Kälin. Dabei geht es nicht nur um Steuern, sondern auch um politische Stabilität und wirtschaftliche Perspektiven.

Während früher vor allem die Schweiz oder Großbritannien als Ziele galten, rücken heute Dubai und Abu Dhabi in den Fokus. Dort locken nicht nur geringe Steuern, sondern auch wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen.

Trump mischt den Markt auf: Ein US-Pass gegen Millionen?

Mitten in diesen globalen Entwicklungen bringt Donald Trump eine neue Idee ins Spiel: Ein "Gold Card"-Programm, das reichen Investoren gegen eine Zahlung von fünf Millionen Dollar ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht in den USA gewährt – möglicherweise sogar die Staatsbürgerschaft.

Experten sehen darin einen Wettbewerb um die vermögendsten Migranten. "Die USA werden für Unternehmer noch attraktiver", sagt Kälin. "Sie nutzen ihr globales Prestige, um Kapital anzuziehen."

Deutschland hingegen verzichtet bislang auf ähnliche Programme – trotz finanzieller Herausforderungen. "Ein deutsches Golden-Visa-Programm könnte Milliarden generieren, ohne den Steuerzahler zu belasten", meint Kälin. Doch politischer Widerstand gegen die Idee ist groß. Kritiker befürchten, dass solche Programme intransparent sind oder Geldwäsche begünstigen.