Die Goldmärkte beobachteten mit Interesse die Entwicklungen, als Präsident Donald Trump am ersten Tag seiner Amtszeit auf umfassende Handelszölle gegen China und andere Nationen verzichtete. Das hatte Auswirkungen auf den US-Dollar.
Der Goldpreis bewegte sich bei etwa 2.710 Dollar je Unze, nachdem er am Montag gestiegen war, als der Dollar den stärksten Rückgang seit 14 Monaten verzeichnete. Die Angst vor einem vollständigen Handelskrieg hat abgenommen, da Trump seine Regierung angewiesen hat, unfaire Handelspraktiken weltweit zu adressieren und zu prüfen, ob Peking das während seiner ersten Amtszeit unterzeichnete Abkommen eingehalten hat. Ein schwächerer Dollar hat in der Regel eine positive Wirkung auf den Goldmarkt.
Durch das Nachlassen sofortiger Zollrisiken verringerte sich der Preisunterschied zwischen New York und London für Gold und Silber. Dieser Abstand hatte sich in den letzten Wochen vergrößert, da Händler sich auf mögliche umfassende Beschränkungen vorbereitet hatten. Investoren bewerten auch die Inflationsaussichten, da Trumps innenpolitische Agenda mit Steuersenkungen und erhöhten Ausgaben weiterhin Preisdruck erzeugen könnte, was die Möglichkeiten der Federal Reserve zur weiteren Lockerung der Geldpolitik einschränken könnte.
Zusätzlich erwarten Analysten, dass der Goldpreis in 2024 neue Rekordmarken erreichen wird, unterstützt durch die geldpolitische Wende der Federal Reserve, geopolitische Spannungen und verstärkte Zukäufe von Seiten der Zentralbanken. Besondere Unsicherheit entsteht durch die Migrationspolitik des Präsidenten und mögliche kompliziertere internationale Beziehungen der USA.
In anderen Nachrichten beobachteten Händler die Auswirkungen eines lange verzögerten Waffenstillstands im Gazakrieg, bei dem Hamas drei weibliche Geiseln im Austausch gegen 90 in Israel inhaftierte Palästinenser freiließ.
Der aktuelle Spotpreis für Gold stieg um 0,1 % auf 2.710,84 Dollar je Unze. Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel um 0,2 %, nachdem er am Montag einen Verlust von 1,1 % hinnehmen musste. Silber und Platin legten leicht zu, während Palladium nahezu unverändert blieb.