22. Oktober, 2024

Märkte

Gold und Silber im Höhenflug: Investoren strömen in Edelmetalle

Gold und Silber im Höhenflug: Investoren strömen in Edelmetalle

Die Edelmetallmärkte erlebten am Montag erneut einen Aufwärtstrend, da Anleger vermehrt in Gold und Silber investieren. Gold-Futures erreichten neue Höchststände und stiegen um 0,8%, um sich nahe der Marke von 2.750 US-Dollar pro Unze zu bewegen. Auch Silber-Futures legten zu, kletterten kurzzeitig um über 3% und erreichten mit über 34 US-Dollar pro Unze ein 12-Jahres-Hoch.

In diesem Jahr übertreffen die beiden Edelmetalle die breiten Märkte, während Gold um 26% und Silber um 35% zulegten, im Vergleich zum Anstieg von 19% des S&P 500 seit Jahresbeginn. Zentralbankkäufe, die im ersten Quartal 2024 Rekordwerte erreichten, sind ein wesentlicher Treiber dieses Trends, so Analysten der BofA. Sie schätzen, dass Gold den Euro als größte Reservewährung überholt hat, hinter dem US-Dollar.

Anleger wenden sich auch verstärkt physisch abgesicherten Gold-ETFs zu, deren Zuflüsse laut World Gold Council seit drei Monaten in Folge steigen. Laut Phil Streible, Chefmarktstratege von Blue Line Futures, sind sinkende Inflationserwartungen und eine Rotierung der Anlageklassen, die bei einer moderateren Fed gut performen, wichtige Faktoren. Streible prognostiziert für Gold einen Anstieg auf 2.850 US-Dollar bis Jahresende.

Silber zeigte am Montag einen weiteren Aufwärtsschub, nachdem es bereits am Freitag um mehr als 6% gestiegen war. JPMorgan-Analysten verweisen auf die Stimmung auf der jüngsten London Bullion Market Association-Konferenz, wo die Teilnehmer einen Durchschnittspreis von 45 US-Dollar pro Unze für das kommende Jahr vorhersagen. Diese optimistische Einschätzung basiert auf der Ansicht, dass Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet ist und durch vielseitige Nachfragemöglichkeiten unterstützt wird.

Silber findet Einsatz in verschiedenen Industrien, von Elektronik über Brennstoffzellen in Automobilkomponenten bis hin zu Solarzellen. Die Analysten sehen jedoch Unsicherheit, falls Donald Trump die nächste Präsidentschaftswahl gewinnen sollte, da seine Politik potenziell die Industriemetallpreise beeinflussen könnte. Allerdings bleibt JPMorgan selbst optimistisch für Silber, vorausgesetzt, die Industriemetallpreise ziehen weiter an, was unter einer möglichen Trump-Präsidentschaft herausfordernd sein könnte.