Gold-Investoren befinden sich in diesem Jahr in einer beneidenswerten Position: Egal wie man es dreht, die Investitionen in das Edelmetall haben bislang nur Gewinne eingebracht. Seit Anfang 2024 ist der Goldpreis um mehr als ein Viertel gestiegen und pendelt sich nun bei über 2.600 US-Dollar pro Feinunze ein.
Fahad Kamal von Coutts traf vor einem Jahr eine kluge Entscheidung, als er Gold als Absicherung kaufte, während er gleichzeitig auf einen Anstieg risikoreicherer Anlageklassen setzte. Überraschenderweise erzielten sowohl diese riskanteren Anlagen als auch Gold beachtliche Gewinne. Deshalb hat Kamal jetzt seine Positionen in Gold aufgelöst, um die Gewinne mitzunehmen und anderswo nach Diversifikation zu suchen.
Der Nachdrang, Gewinne zu realisieren, ist nachvollziehbar, insbesondere angesichts des rasanten Preisanstiegs, der Gold seit Anfang des Jahres einen Wertzuwachs von 35 Prozent bescherte. Zugleich bleibt die Erklärung dieses kometenhaften Anstiegs schwierig. Gold verhält sich eben anders als viele andere Vermögenswerte und seine Bewertung ist oftmals von geopolitischen Unsicherheiten und nicht von wirtschaftlichen Grundlagen getrieben.
Joni Teves von UBS weist darauf hin, dass es nicht einen einzigen Grund für Golds Stärke in diesem Jahr gibt, sondern eine Kombination aus umfassenden Käufen und einem Mangel an Verkäufern. Diese Dynamik, gepaart mit der Aussicht auf künftige US-Zinssenkungen und einen schwächeren Dollar, wird den Goldpreis laut Prognosen weiter in die Höhe treiben. Die niederländische Investmentgesellschaft Robeco rät ebenfalls, Gold mit mehr Respekt zu betrachten, selbst wenn der allgemeine Markt es belächelt.
Gold profitiert weiterhin von Käufern aus Zentralbanken und einem wachsenden Interesse von Investoren in Asien. So bleibt es ein beliebter Vermögenswert für jene, die sich gegen Unsicherheiten absichern wollen. Als Arnout van Rijn von Robeco meint: "Käufe ziehen weitere Käufe nach sich," scheint dies das Schicksal von Gold in naher Zukunft zu sichern.