Der Goldpreis gab am Donnerstag erneut leicht nach, nachdem Investoren Gewinne realisierten und sich damit auf die anstehenden Entwicklungen der US-Notenbank vorbereiten. Die Edelmetalle befanden sich zuvor auf einem Höhenflug, getragen von der wachsenden Erwartung einer Zinssenkung durch die Federal Reserve in der kommenden Woche. Der Preis für Spotgold sank um 0,5 Prozent auf 2.704,41 US-Dollar je Unze, nachdem er zuvor den höchsten Stand seit dem 6. November erreicht hatte. Auch die US-Gold-Futures verloren 0,5 Prozent und notierten bei 2.744,60 US-Dollar. Ajay Kedia, Geschäftsführer von Kedia Commodities in Mumbai, erklärte, dass die Gewinneinbuchungen nach der jüngsten Goldrally aufgrund geopolitischer Spannungen, der Wiederaufnahme chinesischer Goldkäufe und der erwartungskonformen Inflationszahlen erfolgten. Kedia fügte hinzu, dass das aktuelle Umfeld weiterhin positiv für Gold sei. Laut dem CME FedWatch Tool wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte am 18. Dezember auf nunmehr 98,4 Prozent geschätzt, verglichen mit etwa 86 Prozent vor den US-Inflationsdaten. Zwar stiegen die US-Verbraucherpreise im November auf das höchste Niveau seit sieben Monaten, doch wird nicht erwartet, dass dies die Fed davon abhalten wird, nächste Woche die Zinsen zum dritten Mal zu senken, insbesondere vor dem Hintergrund eines abkühlenden Arbeitsmarktes. Der Fokus liegt nun auf den kommenden US-Erzeugerpreisindizes, die für weitere Einblicke in die Zinsentscheidungen der Fed 2025 entscheidend sein könnten. Auch die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich erneut die Zinsen senken und weitere Lockerungen für das Jahr 2025 signalisieren. Inmitten dieser wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten betrachten viele Edelmetallinvestoren Gold weiterhin als sicheren Hafen. Eine Niedrigzinsumgebung ist traditionell ein guter Nährboden für Gold. In anderen Nachrichten stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit überwältigender Mehrheit für eine sofortige, bedingungslose und dauerhafte Waffenruhe zwischen Israel und den palästinensischen Kämpfern der Hamas im Gazastreifen. Bei den anderen Edelmetallen verzeichnete auch Silber ein leichtes Minus von 0,3 Prozent auf 31,84 US-Dollar je Unze. Platin gab um 0,2 Prozent auf 937,55 US-Dollar nach und Palladium sank ebenfalls um 0,2 Prozent auf 979,91 US-Dollar.