In einem Jahr, das Anleger ins Staunen versetzt, erlebt Gold seine beste Performance seit 1979. Der SPDR Gold Trust (NYSEMKT: GLD) verzeichnete einen beeindruckenden Anstieg von über 32 % und übertraf damit die allgemeine Hausse des Marktes. Experten schreiben diesen Erfolg den geopolitischen Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten zu, die weltweit Unsicherheit geschürt haben. Gold dient dabei nicht nur als sicherer Hafen in Krisenzeiten, sondern auch als Absicherung gegen Inflation. Zudem werfen die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA ihre Schatten voraus. Unabhängig davon, ob Kamala Harris oder Donald Trump am 5. November die Wahlen gewinnt, erwarten Analysten, dass Gold seinen beeindruckenden Lauf fortsetzen wird. In den letzten Wochen haben bekannte Investoren wie Stanley Druckenmiller und Paul Tudor Jones die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Druckenmiller hat beträchtliche Wetten gegen US-Staatsanleihen abgeschlossen, während Jones auf CNBC verkündete, dass „alle Wege zur Inflation führen“. Diese Einschätzungen stehen im Widerspruch zu aktuellen Wirtschaftsdaten, die größtenteils eine sinkende Inflation suggerieren – wenn auch nicht immer stringend. Sowohl Druckenmiller als auch Jones äußern jedoch Bedenken, dass die US-Regierung die Kontrolle über ihre Finanzen verloren haben könnte. Bei einem drohenden Staatsverschuldung von insgesamt 36 Billionen US-Dollar und einem jährlichen Defizit von über 1,8 Billionen US-Dollar erscheint dies nachvollziehbar. Mit einer Staatsverschuldung von 124 % des Bruttoinlandsprodukts geben die USA mittlerweile 13 % ihres Budgets allein für Zinszahlungen aus. Diese Finanzlage beunruhigt Investoren, die befürchten, dass sowohl Harris als auch Trump – unabhängig vom Wahlausgang – Maßnahmen ergreifen könnten, die die Inflation anheizen und die finanzielle Situation weiter verschärfen. Laut der überparteilichen Evaluierung der Committee for a Responsible Budget würde Harris die Staatsschulden bis 2035 um 3,5 Billionen US-Dollar erhöhen, während Trump einen Anstieg um 7,5 Billionen US-Dollar verursachen würde. Das Wharton Budget Model der University of Pennsylvania prognostiziert, dass die Schuldenquote der USA 200 % des BIP nicht überschreiten darf. Ein darüber hinausgehender Wert könnte zu einem beispiellosen Staatsbankrott führen, gegen den selbst Steuererhöhungen oder drastische Ausgabenkürzungen keine Abhilfe schaffen könnten.