20. September, 2024

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Gold erreicht Allzeithoch: Was Anleger wissen sollten

Gold erreicht Allzeithoch: Was Anleger wissen sollten

Der Goldpreis hat am Freitag ein Rekordhoch von über 2.600 US-Dollar pro Unze erreicht. Ein Mix aus erwarteten Zinssenkungen in den USA und globalen geopolitischen Unsicherheiten hat die Attraktivität des Edelmetalls befeuert. Im bisherigen Jahresverlauf stieg der Goldpreis bereits um mehr als 26 Prozent. Anleger, die auf weitere Gewinne spekulieren, richten ihren Blick nun auf den nächsten Meilenstein: 3.000 US-Dollar pro Unze. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Gold zu investieren:

**Der Spotmarkt**

Großabnehmer und institutionelle Investoren erwerben Gold meist von Großbanken. Die Preise am Spotmarkt basieren auf Angebot und Nachfrage in Echtzeit. London spielt hierbei eine zentrale Rolle, nicht zuletzt durch die London Bullion Market Association (LBMA), die Standards für den Goldhandel setzt und den OTC-Markt (Over-the-Counter) strukturiert. China, Indien, der Nahe Osten und die USA sind weitere bedeutende Handelszentren.

**Der Futuresmarkt**

Auch über Terminbörsen können Anleger Goldexpositionen erwerben. Dabei wird eine bestimmte Menge Gold zu einem festgelegten Preis und Datum in der Zukunft gehandelt. Die Commodity Exchange Inc. (COMEX), Teil der New York Mercantile Exchange (NYMEX), ist das volumenstärkste Handelszentrum für Gold-Futures. Die Shanghai Futures Exchange ist Chinas führende Warenterminbörse und bietet ebenfalls Gold-Futures-Kontrakte an. In Asien spielt die Tokyo Commodity Exchange (TOCOM) eine maßgebliche Rolle.

**Exchange Traded Products**

Exchange Traded Products (ETPs) oder Exchange Traded Funds (ETFs) ermöglichen Investoren, Wertpapiere zu erwerben, die durch physisches Gold gedeckt sind. Dies erlaubt eine Wertanlage in Gold, ohne das Metall selbst besitzen zu müssen. Nach Angaben des World Gold Council (WGC) verzeichneten global physisch gedeckte Gold-ETFs im August den vierten Monat in Folge Zuflüsse.

**Barren und Münzen**

Privatanleger können Goldbarren und -münzen sowohl im Fachhandel als auch online erwerben. Beide Formen sind bewährte Methoden zur physischen Goldanlage. Das Interesse von Investmentfonds hat in den letzten Jahren stark zu den Preisbewegungen beigetragen.

**Wechselkurse**

Gold ist ein beliebter Schutz gegen Währungsschwankungen. Traditionell bewegt sich der Goldpreis gegenläufig zum US-Dollar, da ein schwächerer US-Dollar Gold für Anleger in anderen Währungen günstiger macht.

**Geldpolitik und politische Spannungen**

Das Edelmetall wird als "sicherer Hafen" angesehen und in unsicheren Zeiten verstärkt nachgefragt. Geopolitische Ereignisse etwa im Nahen Osten und in Europa haben die Attraktivität des Goldes zusätzlich erhöht. Die Zinspolitik der globalen Zentralbanken beeinflusst ebenfalls die Goldpreisentwicklung. Niedrigere Zinsen verringern die Opportunitätskosten des Goldbesitzes, da das Metall keine Zinsen zahlt. Den jüngsten Anstieg löste ein deutlicher Zinsschnitt der US-Notenbank um 50 Basispunkte aus.

**Zentralbankreserven**

Zentralbanken halten Gold als Teil ihrer Reserven. Käufe oder Verkäufe der Banken beeinflussen den Preis maßgeblich. Trotz hoher Preise planen viele Zentralbanken, laut WGC, ihre Goldreserven weiter aufzustocken.