Rohstoff-ETCs ziehen weiterhin das Interesse der Investoren auf sich, mit einem bemerkenswerten Anstieg des Engagements in den letzten Wochen. Mobeen Tahir von WisdomTree hebt hervor, dass vor allem Edelmetall-ETCs, insbesondere Gold, dominieren, die allein einen Anteil von über 80 Prozent am Gesamtvolumen erreichen. Der Goldpreis verzeichnete zum Ende des letzten Monats ein eindrucksvolles Hoch von knapp unter 2.800 US-Dollar pro Feinunze. Die positiven Zuflüsse in Goldprodukte sind seit Mai beständig, so Tahir.
Innerhalb des ETC-Segments an der Deutschen Börse sind Gold-ETCs die Umsatzspitzenreiter. Xetra-Gold war das gefragteste Produkt, so Ivo Orlemann von der ICF Bank, dicht gefolgt von iShares Physical Gold und Invesco Physical Gold. Während bei den erstgenannten Produkten Kaufinteresse überwog, wurden beim Invesco-Produkt vermehrt Verkäufe verzeichnet.
Auch bei den Rohstoff-Derivaten der Société Générale setzte sich Gold durch, wie Patrick Kesselhut anmerkt. Investoren spekulierten vorwiegend auf Kursgewinne durch Call-Optionsscheine, etwa mit einem bald auslaufenden Gold-Call. Die dynamische Entwicklung des US-Dollars und die damit verbundenen hohen Renditen nach der US-Wahl beeinflussten die Goldpreise nachteilig, erklärt Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Dennoch passen sich die Handelsstrategien den neuen Gegebenheiten an, wie der erfolgreiche Handel eines Turbo-Puts bei Société Générale zeigt.
Die Ölpreise blieben volatil, getrieben durch geopolitische Faktoren im Nahen Osten und die anhaltenden Produktionskürzungen der OPEC+. Dies führte zu einem erneuten Aufwärtstrend bei Brent und WTI. WisdomTree- und andere Long-Produkte auf Brent wurden rege gehandelt. Strategen warnen jedoch vor einem Überangebot, sollte die OPEC+ ihre Produktion erhöhen.