30. Oktober, 2024

Märkte

Gold auf Achterbahnfahrt: Dollarstärke und Fed-Politik im Fokus

Gold auf Achterbahnfahrt: Dollarstärke und Fed-Politik im Fokus

Die Goldpreise haben am Montag leicht nachgegeben und sich von ihrem jüngsten Rekordhoch entfernt. Der Spotpreis fiel um 0,5 % auf 2.732,98 US-Dollar pro Unze. Verantwortlich für diesen Preisrückgang sind ein erstarkender Dollar und steigende Renditen von US-Staatsanleihen.

Trotz der jüngsten Kursverluste rechnet UBS-Analyst Giovanni Staunovo mit weiterem Aufwärtspotenzial für das Edelmetall. In einer von Reuters zitierten Investoren-Notiz prognostiziert er einen Anstieg auf 2.900 US-Dollar pro Unze innerhalb der nächsten zwölf Monate. Der Analyst verweist auf mögliche Zinssenkungen in den USA, die die Investmentnachfrage ankurbeln und die Goldpreise stützen könnten.

Der Kursverlauf des Goldes bleibt stark von der Geldpolitik der Federal Reserve geprägt. Momentan erwartet der Markt mit 96,3 % Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bis November. Diese geldpolitische Lockerung könnte Gold als renditeloses Anlagegut zusätzlichen Rückenwind verleihen.

Das glänzende Debüt des Goldes im Jahr 2024 hat bereits eine Rendite von etwa 33 % seit Jahresbeginn erwirtschaftet, als der Preis bei 2.063,73 US-Dollar pro Unze lag. Vor dem Hintergrund anhaltender geopolitischer Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine ist die Nachfrage nach sicheren Anlagen stark gestiegen.

Diese Woche stehen wichtige Wirtschaftsindikatoren an, die die kurzfristige Kursrichtung von Gold beeinflussen könnten. Der Markt richtet seine Aufmerksamkeit auf die ADP-Beschäftigungsdaten am Mittwoch, die Verbraucherausgabendaten (PCE) am Donnerstag und den Arbeitsmarktbericht am Freitag. Der Dollar-Index strebt auf die stärkste monatliche Performance seit April 2022 zu, was Gold für Besitzer anderer Währungen relativ teurer macht.

Interessant sind auch die regionalen Verschiebungen in der physischen Nachfrage. Laut Reuters ist der Goldkonsum in China in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 11,2 % im Jahresvergleich zurückgegangen, was durch die hohen Preise die Schmucknachfrage gedämpft hat. Staunovo bemerkt, dass sich der Fokus der Goldnachfrage von Ost nach West verlagert.

In den USA zeigt sich ein anderes Bild: Laut CBS News berichten Einzelhändler wie Costco von leeren Lagern für physische Goldprodukte, was auf ein starkes Verbraucherinteresse hindeutet. Diese starke Einzelhandelsnachfrage fällt mit einer breiteren Marktunsicherheit im Vorfeld der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen zusammen.