Der Automobilriese General Motors (GM) hat entschieden, sein Robotaxi-Geschäft Cruise einzustellen, was eine signifikante Kursänderung in seinen autonomen Ambitionen darstellt, die vor acht Jahren begann. Die Fusion von Cruise mit der hauseigenen Technologieabteilung für autonome Fahrassistenzsysteme, die für die Entwicklung der Supercruise-Software verantwortlich ist, markiert einen strategischen Neuanfang. Diese Neuausrichtung soll die künftigen Investitionen effizienter gestalten und den Weg für persönliche autonome Fahrzeuge ebnen, wie CEO Mary Barra ausführte. In einem Analystengespräch betonte Barra, dass die fortgeschrittene Entwicklung der Technologie eine beschleunigte Integration der Teams ermöglicht. CFO Paul Jacobson fügte hinzu, dass das Robotaxi-Geschäft immense Kapitalanforderungen hätte, die über die bereits getätigten zehn Milliarden Dollar hinausgehen würden. GM erwartet, dass die Restrukturierung ab der ersten Hälfte des Jahres 2025 jährliche Einsparungen von über einer Milliarde Dollar bringt. Dies erfolgt in einem Umfeld, in dem andere Branchengrößen wie Google mit Waymo und Tesla ihre Investitionen in autonomes Fahren ausbauen, während GM's langjähriger Rivale Ford bereits früher auf ein ähnliches Modell umgeschwenkt ist, als es seine Argo AI-Initiative beendete. Der Branchenexperte Philip Koopman von der Carnegie Mellon University sieht in GM's Entscheidung, ebenso wie in der von Ford, eine Bestätigung dafür, dass Investitionen in Fahrerassistenzsysteme langfristig lohnender sind als das kostspielige Hochskalieren eines Robotaxi-Dienstes. Diese Neuausrichtung erfolgt auch vor dem Hintergrund eines Unfalls im vergangenen Jahr, der die Schwächen und Herausforderungen der schnellen Skalierung von Robotaxi-Diensten unterstrich und GM letztlich zu einem Strategiewechsel bewegte.