27. September, 2024

Wirtschaft

GM und UAW im Konflikt um Teilzeitbeschäftigte: Drohende Entlassungen und Verhandlungen

GM und UAW im Konflikt um Teilzeitbeschäftigte: Drohende Entlassungen und Verhandlungen

General Motors (GM) steht kurz vor der Entlassung von 275 Teilzeitbeschäftigten in zwei seiner Werke, sofern die lokalen Gewerkschaftsführer der United Auto Workers (UAW) nicht bereit sind, Briefe zu unterzeichnen, die diese Arbeitskräfte weiterhin als Teilzeitkräfte bestätigen. Die betroffenen Werke sind Fort Wayne Assembly in Indiana, wo GM die Chevrolet Silverado und GMC Sierra Pickups produziert, sowie das Bowling Green Assembly in Kentucky, das für die Fertigung des Chevrolet Corvette verantwortlich ist.

Rich LeTourneau, Betriebsratsvorsitzender der UAW Local 2209 bei Fort Wayne Assembly, hat gegenüber der Detroit Free Press betont, dass er nicht bereit sei, solche Briefe zu unterzeichnen. Laut LeTourneau hätte GM die Möglichkeit, die Teilzeitkräfte in Vollzeitkräfte zu befördern, um bestehende offene Stellen zu besetzen. Er argumentiert, dass die aktuellen Pläne von GM lediglich darauf abzielen, die Teilzeitbeschäftigten so lange wie möglich in ihrer derzeitigen Position zu belassen.

Auch Jason Watson, Vorsitzender der UAW Local 2164 bei Bowling Green Assembly, unterstützt diese Haltung und hat erklärt, dass die Gewerkschaft nicht zulassen werde, dass GM die Teilzeitkräfte in ihrer gegenwärtigen Position „hinhält“, wenn vollzeitbeschäftigte Positionen zur Verfügung stehen. GM hingegen betont, dass das Unternehmen die nationalen Verträge der UAW einhält.

Laut Tara Kuhnen, Sprecherin von GM, konnte bislang keine Vereinbarung zur Verlängerung der Teilzeitverträge in beiden Werken erzielt werden. Ohne eine solche Einigung sehe sich GM gezwungen, die betroffenen Mitarbeiter bis Ende September 2024 zu entlassen.

LeTourneau stellte klar, dass er seit Dezember letzten Jahres gegen diese Praxis kämpfe. Er betonte, dass er letztes Jahr der Verlängerung der Teilzeitverträge nur zugestimmt habe, um die Mitarbeiter vor Entlassungen kurz vor Weihnachten zu schützen. Dieses Jahr jedoch sei er fest entschlossen, die Teilzeitkräfte entweder zu Vollzeitkräften mit einer mindestens neunstufigen Beschäftigungsdauer zu machen oder sie permanent anzustellen.

Auch im Werk Bowling Green herrscht Uneinigkeit. Watson erklärte, dass einige Teilzeitbeschäftigte bereits Briefe erhalten hätten, die ihre Entlassung nach ihrer nächsten Schicht ankündigten. Trotz anhaltender Verhandlungen seit August behauptet GM, dass die Teilzeitkräfte nicht benötigt werden und deren Entlassung Kosten reduziere. Watson hingegen betont, dass die Corvette-Fabrik vollzeitbeschäftigte Stellen zur Verfügung habe, die besetzt werden könnten.

Die Diskussionen werden voraussichtlich bis zu den festgelegten Terminen fortgesetzt, während beide Seiten unterschiedliche Ansichten und Interessen vertreten.