General Motors (GM) und Hyundai Motor haben eine wegweisende Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung von Fahrzeugen getroffen, die möglicherweise den Beginn einer tiefergehenden strategischen Partnerschaft zwischen den beiden großen Automobilherstellern markieren könnte.
Die Vereinbarung sieht vor, sowohl gasbetriebene Motoren und Fahrzeuge als auch umweltfreundliche Technologien wie Elektro- und Wasserstoffantriebe gemeinsam zu entwickeln und zu produzieren. Auch die gemeinsame Beschaffung von Teilen und Rohmaterialien wie Stahl und kritischen Mineralien für Batterien wird geprüft, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Sowohl GM als auch Hyundai stehen weltweit zunehmend unter Druck durch kostengünstige Konkurrenz aus China und müssen erhebliche Investitionen in ihre gasbetriebenen und elektrischen Fahrzeuge tätigen. Beide Unternehmen suchen daher nach Möglichkeiten zur Kostensenkung.
Die Partnerschaft ist die erste Kooperation von Hyundai in einem großangelegten Vorhaben mit einem anderen Automobilhersteller. GM arbeitet bereits mit Honda Motor an Elektrofahrzeugen und Wasserstoffbrennstoffzellen zusammen. Im vergangenen Jahr reduzierte Honda jedoch die gemeinsame Entwicklung mit GM und stärkte eine Allianz mit Nissan Motor. Dennoch bestehen die Beziehungen zwischen GM und Honda weiterhin, wie ein Sprecher des in Detroit ansässigen Unternehmens betonte.
Der Kooperationsrahmen zwischen GM und Hyundai ist in Form eines Memorandum of Understanding verankert, das von GM-CEO Mary Barra und Hyundai-Vorstandsvorsitzendem Euisun Chung unterzeichnet wurde. Dieses öffnet die Tür zur Bündelung von Ressourcen für effizientere Investitionsausgaben und Produktionsprozesse in globalen Märkten.
„GM und Hyundai haben sich ergänzende Stärken und talentierte Teams“, sagte Barra in der Erklärung. „Unser Ziel ist es, die Skalierung und Kreativität beider Unternehmen zu nutzen, um wettbewerbsfähigere Fahrzeuge schneller und effizienter an Kunden zu liefern.“
Obwohl die Vereinbarung keine spezifischen Verpflichtungen beinhaltet, werden die Unternehmen sofort nach Kooperationsmöglichkeiten suchen und „eine Weiterentwicklung hin zu verbindlichen Vereinbarungen“ anstreben.
„Diese Partnerschaft wird es Hyundai Motor und GM ermöglichen, Chancen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in Schlüsselmarken und Fahrzeugsegmenten zu bewerten, sowie Kosteneffizienzen zu erzielen und durch unser kombiniertes Know-how und innovative Technologien einen höheren Kundennutzen zu bieten“, sagte Chung in der Erklärung.
Hyundai verzeichnet weltweit Wachstum, kämpft jedoch auf dem chinesischen Markt aufgrund des dortigen starken Preiswettbewerbs. Ähnlich ergeht es GM, das nach Marktanteilsverlusten an einheimische Hersteller eine Umstrukturierung seiner chinesischen Aktivitäten in Betracht zieht. Eine Kooperation mit Hyundai könnte GM helfen, die Skaleneffekte zu erzielen, die nach der Verkleinerung seines globalen Fußabdrucks fehlen.