Die Diskussion um GLP-1-basierte Medikamente zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit gewinnt an Dynamik. Seit der Einführung von Byetta 2005 hat sich die Wirksamkeit dieser Medikamente, zuletzt verkörpert durch Ozempic und Mounjaro, stetig verbessert. Die neuesten Generationen dieser Wirkstoffe erzielen bemerkenswerte Gewichtsverluste von 15 bis über 25 Prozent, was sie zu regelrechten "Wundermitteln" im Kampf gegen Fettleibigkeit macht.
Allerdings wird kritisiert, dass die hohen Kosten dieser Medikamente und die begrenzte Erstattung durch Versicherungen ihren Zugang für viele betroffene Menschen einschränken. Jonathan Gruber, Professor für Volkswirtschaft und Vorstand der Wirtschaftsabteilung am MIT, weist darauf hin, dass die Behandlung von 40 Prozent der fettleibigen Amerikaner jährlich über eine Billion Dollar kosten würde – ein massiver Betrag, der fast dem gesamten Medicare-Budget der US-Regierung entspricht.
Die Annals of Internal Medicine veröffentlichte eine Studie, die zeigt, dass die Verwendung von GLP-1-Medikamenten zur Gewichtsreduktion über die letzten zehn Jahre zugenommen hat, während die Anwendung unter Typ-2-Diabetes-Patienten um etwa zehn Prozent abgenommen hat. Dies könnte zu einem Mangel an Diabetestherapien führen. Die FDA und die Europäische Arzneimittel-Agentur bestätigten, dass der Mangel an GLP-1-Medikamenten ein ernstes Gesundheitsproblem darstellt, das wahrscheinlich bis 2024 andauern wird.
In einer Podiumsdiskussion zu Zukunftsperspektiven von Fettleibigkeitsmedikamenten betont Debra Netschert von Jennison Investments die Herausforderungen und Chancen in puncto Versorgung und Kosten. Sie hob hervor, dass trotz ihrer Wirksamkeit nur ein Bruchteil der berechtigten Patienten in den USA diese Medikamente erhält. Julia Angeles von Baillie Gifford verwies dabei auf die zügigen Zulassungen in Großbritannien und den globalen Bedarf, der auf bis zu 700 Millionen Menschen geschätzt wird.
Angesichts des wachsenden Marktes für Gewichtsreduktionsmedikamente empfiehlt es sich, Augen auf den Aktienmarkt zu haben und mögliche Investitionen zu erwägen.