Die traditionsreiche Glockenbrot-Großbäckerei in Frankfurt am Main steht vor der Schließung, wie die Rewe-Gruppe kürzlich bekannt gab. Dieser Schritt bedroht die Arbeitsplätze von 480 Mitarbeitern, die künftig vor einer ungewissen Zukunft stehen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, plant Rewe in den nächsten Wochen Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufzunehmen. Ziel der Gespräche ist ein umsichtiger Umgang mit der bevorstehenden Betriebsänderung – hierzu zählen insbesondere Interessenausgleich und Sozialplan, um die Belegschaft sozialverträglich abzusichern. Der Grund für die Schließung des Standortes liegt laut Rewe in den ausgeschöpften Kapazitäten und räumlichen Limitierungen der Frankfurter Bäckerei. Ein notwendiger Neubau würde erhebliche Investitionen erfordern, was die Entscheidung begünstigte, sich auf die Suche nach Alternativen zu begeben. Die Großbäckerei Harry-Brot hat ihr Interesse am Glockenbrot-Produktionsstandort in Bergkirchen bekundet. Berichten zufolge soll dieser bis Ende 2025 von Harry-Brot übernommen werden, was im Falle einer erfolgreichen Transaktion auch die Übernahme aller 320 Mitarbeiter bedeuten würde. Ob die bekannte Marke Glockenbrot weiterhin Bestand haben wird, bleibt fraglich. Zudem hat Harry-Brot Pläne angekündigt, ein Rewe-Grundstück in Erlensee zu nutzen, um dort eine neue Großbäckerei zu errichten. Beide Kaufvorhaben stehen jedoch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Über finanzielle Details wurde jedoch Stillschweigen bewahrt. Harry-Brot, mit Hauptsitz in Schenefeld bei Hamburg, ist Deutschlands Marktführer im Brot- und Backwaren-Sektor und beliefert bereits Handelsketten wie Rewe. Mit bisher zehn Standorten und einem Mitarbeiterstamm von 5000 will das Unternehmen seine Marktposition weiter ausbauen.