22. April, 2025

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Globales Ringen um Plastikabkommen: Einigung sucht man vergeblich

Globales Ringen um Plastikabkommen: Einigung sucht man vergeblich

Im Zuge der internationalen Bestrebungen, der Plastikverschmutzung weltweit Herr zu werden, zeigen sich Risse im konsensualen Gepräge der Verhandlungen. Während das Ende der jüngsten Diskussionsrunde in Ottawa, Kanada, naht, wird von den Verhandlungsteilnehmern erörtert, ob zusätzliche Gespräche vor dem finalen Treffen in Busan, Südkorea, Ende des Jahres förderlich sein könnten. Diese zusätzliche Zeit könnte laut Kreisen der Deutschen Presse-Agentur dazu dienen, die Fülle an Vorschlägen sorgfältig in das finale Abkommen einfließen zu lassen.

Parallel dazu steht zur Debatte, ob der Vorsitz aus Ecuador das Mandat erhalten soll, den Vertragstext mit gewisser Eigenverantwortung weiterzuführen. Dies würde eine Fortführung der Arbeiten ermöglichen, ohne dass der komplette Verhandlungsprozess zum Stillstand kommt. Dabei gilt es unter anderem, eingehende Diskussionen darüber zu führen, an welchem Punkt des Lebenszyklus von Plastik das anvisierte Abkommen ansetzen soll. Kontroversen ergeben sich zudem bei der Frage, inwieweit Zusatzstoffe, die Plastikprodukten beigefügt werden, Eingang in die Konvention finden.

Die Verhandlungen in Ottawa zogen Vertreter aus über 170 Ländern an, allesamt mit dem Ziel, bis zum Ende des Jahres ein Abkommen unter dem Dach der Vereinten Nationen auszuformulieren, das die Verunreinigung durch Plastik bis zum Jahr 2040 drastisch reduziert. Trotz der mehrheitlichen Unterstützung für verbindliche Regelungen gibt es eine Gruppe von etwa 15 Ländern, die einem solchen Abkommen skeptisch gegenüberstehen.

Die Dringlichkeit der Angelegenheit wird durch die Tatsache unterstrichen, dass seit den 1950er-Jahren unglaubliche 9,2 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden – dies entspricht annähernd der Masse von 910.000 Eiffeltürmen. Die überwältigende Menge dieser Kunststoffe endet als nicht biologisch abbaubarer Müll in Ökosystemen, wobei ein signifikanter Teil in den Ozeanen in Form von Müllstrudeln persistiert.

Optimismus und Realismus gehen Hand in Hand bei den Bemühungen, ein globales Plastikabkommen zu erreichen. Fest steht: Die Zeit drängt.