16. September, 2024

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Globaler Plastiküberschuss: Ein alarmierendes Signal

Globaler Plastiküberschuss: Ein alarmierendes Signal

ein bedeutsames Datum, an dem die weltweite Produktion von Plastikmüll die Kapazität der Abfallwirtschaft übersteigt. Laut einem aktuellen Bericht von Earth Action werden in diesem Jahr weltweit 220 Millionen Tonnen Plastikmüll anfallen.

Diese Zahl verdeutlicht die unaufhaltsame Produktion von Plastik, die die Fähigkeit zur effektiven Abfallbewältigung weit übersteigt und ernste Umweltauswirkungen nach sich zieht.

Der Bericht prognostiziert, dass im Jahr 2024 durchschnittlich 28 kg Plastikmüll pro Person produziert werden, was einem Anstieg von fast 7% seit 2021 entspricht. Von den insgesamt erzeugten 220 Millionen Tonnen wird ein Drittel, also 69,5 Millionen Tonnen, nicht ordnungsgemäß verwaltet und könnte daher in die Umwelt gelangen.

Fast 70% der Weltbevölkerung leben inzwischen in Gebieten, in denen die Plastikmüllverwaltungssysteme überfordert sind. Trotz Verbesserungen in der Abfallwirtschaft bleibt das Niveau des schlecht verwalteten Abfalls unverändert, da der Anstieg der Plastikproduktion die Fortschritte neutralisiert.

Der diesjährige Plastik Overshoot Day fällt zudem kurz vor die letzte Verhandlungsrunde des UN Global Plastics Treaty, die nächsten Monat in Busan, Südkorea, stattfinden wird. Dieser Vertrag soll durch internationale Zielvorgaben für die Plastikproduktion, das Verbot schädlicher Chemikalien und höhere Recyclingziele die Plastikkrise bewältigen.

Gelingt dies, wäre es der erste umfassende globale Versuch, die Plastikverschmutzung zu regulieren. Der Bericht von Earth Action für 2024 hat seinen Fokus über Plastikverpackungen hinaus auf Textil- und Haushaltsabfälle erweitert.

Auf Basis dieser neuen Berechnungen wäre der Plastik Overshoot Day des Vorjahres auf den 4. September gefallen, was die anhaltenden Herausforderungen in der Bewältigung der steigenden Plastikproduktion unterstreicht.

Zwölf Länder, darunter China, Russland, Indien, Brasilien und Mexiko, sind für 60% des weltweit nicht verwalteten Plastikmülls verantwortlich. Der Bericht hebt die Notwendigkeit gemeinsamer globaler Maßnahmen hervor, da kein einzelnes Land das Problem alleine lösen kann.

Earth Action, das mit Unternehmen und Regierungen an der Lösung der Plastikverschmutzung arbeitet, warnt davor, dass Recycling allein die Krise nicht bewältigen wird. Stattdessen wird ein Übergang zu Kreislaufwirtschaften und innovativen Lösungen zur Reduktion der Plastikproduktion an der Quelle gefordert.

Mit 117 verbleibenden Tagen im Jahr 2024 wird nun aller anfallender Plastikmüll die globale Abfallbewältigungskapazität überschreiten.