21. Oktober, 2024

Wirtschaft

Globale Wirtschaftsverwerfungen: Finanzverantwortliche in Washington vereint zwischen Unsicherheiten und Chancen

Globale Wirtschaftsverwerfungen: Finanzverantwortliche in Washington vereint zwischen Unsicherheiten und Chancen

Inmitten globaler Krisenherde und wirtschaftlicher Unsicherheiten versammeln sich diese Woche internationale Finanzchefs in Washington. Themen wie die instabile Situation im Nahen Osten und Europa, die schwächelnde chinesische Wirtschaftslage und die mögliche Eskalation neuer Handelskonflikte durch die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl sorgen für Spannung. Mehr als 10.000 Teilnehmer aus Finanzministerien, Zentralbanken und zivilgesellschaftlichen Gruppen nehmen an den jährlichen Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank teil, um über Maßnahmen zur Förderung des globalen Wachstums, zur Bewältigung von Schuldenproblemen und zur Finanzierung des Wandels hin zu grüner Energie zu diskutieren.

Dennoch schwebt über den Diskussionen die Möglichkeit eines Wahlsiegs von US-Republikaner Donald Trump am 5. November. Eine solche Entwicklung könnte das internationale Wirtschaftssystem erheblich beeinflussen: massive neue US-Zölle, erhöhte Verschuldung und ein Rückzug von der Klimakooperation stehen im Raum. Der ehemalige IWF-Mitarbeiter Josh Lipsky betonte, dass das Wahlergebnis bedeutende Auswirkungen auf Handelspolitik und die Zukunft des Dollars haben könnte. Im Gegensatz dazu wird von der US-Vizepräsidentin Kamala Harris erwartet, bei einem Wahlsieg die multilateralen Ansätze der Biden-Administration fortzusetzen.

Für Janet Yellen, die scheidende US-Finanzministerin, dürften diese Treffen wohl ihre letzten in ihrer aktuellen Rolle sein. Die USA haben unterdessen steigende Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge und Solarpaneele eingeführt, was als wichtiger Diskussionspunkt gewertet wird.

Am Dienstag wird der IWF seine globalen Wachstumsprognosen aktualisieren. Die IWF-Direktorin Kristalina Georgieva hat bereits auf ein verhaltenes Wachstum hingewiesen, sieht jedoch Anzeichen von Widerstandsfähigkeit in den USA und Indien, trotz der Schwächen in China und Europa. Unterdessen deutet die Verknappung von Liquidität in Schwellenländern auf anhaltende Herausforderungen hin.

Die Unterstützung für die Ukraine bleibt ein zentrales Thema, da die G7-Nationen ein politisches Abkommen für ein Darlehen von 50 Milliarden Dollar für das osteuropäische Land vorbereiten. Auch die jüngsten Konflikte im Nahen Osten, beginnend mit einem Angriff von Hamas auf Israel, werden sicher ihre Spuren in den Diskussionen hinterlassen.

Abschließend betonen die Verantwortlichen der Weltbank und des IWF die Bedeutung der aktiven Arbeit an Lösungen, anstatt sich in der Problemanalyse zu verlieren. Weltbankpräsident Ajay Banga hebt hervor, die erweiterten Kreditmöglichkeiten der Weltbank optimal zu nutzen und die entwicklungsbezogenen Ergebnisse zu verbessern.