22. Dezember, 2024

Wirtschaft

Globale Verschuldung erreicht alarmierende Höchststände: Herausforderungen und Risiken

Globale Verschuldung erreicht alarmierende Höchststände: Herausforderungen und Risiken

Die globale Staatsverschuldung steht vor einem kritischen Meilenstein: Bis Ende des Jahres könnte sie die Marke von 100 Billionen US-Dollar beziehungsweise 93 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts erreichen, wie aus einer aktuellen Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht. Vor allem die finanzpolitischen Entwicklungen in den USA und China tragen zu diesem Anstieg bei.

In seinem jüngsten Fiscal Monitor, einem Überblick über die Entwicklungen der globalen öffentlichen Finanzen, prognostiziert der IWF, dass die Verschuldung bis 2030 nahezu 100 % des Welt-BIP erreichen könnte. Dies könnte harte finanzpolitische Entscheidungen der Regierungen erfordern, um die Kreditaufnahme zu stabilisieren.

Länder wie die USA, Brasilien, Frankreich, Italien, Südafrika und das Vereinigte Königreich verzeichnen laut dem IWF-Bericht ebenfalls steigende Schuldenstände. Die Notwendigkeit, Investitionen in saubere Energien zu finanzieren, eine alternde Bevölkerung zu unterstützen sowie die Sicherheit zu stärken, erhöht den Druck auf die Staatsausgaben, und das IWF warnt, die Risiken für den Schuldenausblick seien erheblich gestiegen.

Über die Hälfte der globalen Schulden und rund zwei Drittel des globalen BIP entfallen auf Länder, bei denen keine Stabilisierung der Verschuldung in Sicht ist. In einem extrem negativen Szenario könnte die Verschuldung in drei Jahren 115 % des BIP erreichen – fast 20 Prozentpunkte höher als die Basisprognose.

Während sich die pandemiebedingten Höchststände der Verschuldung in fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf 134 % des BIP gesenkt haben, sind sie in Schwellen- und Entwicklungsländern auf 88 % gestiegen. Trotz der günstigen Entwicklungen wie nachlassende Inflation und sinkende Zinssätze fehlt es den Regierungen an Dringlichkeit, ihre fiskalischen Strategien anzupassen, bemängelt der IWF.