In Vorbereitung auf das bevorstehende Weltwirtschaftsforum rücken staatliche Konflikte als bedeutendste globale Bedrohung ins Zentrum der Aufmerksamkeit von rund 900 Wirtschaftsführern, Risikoanalysten und politischen Entscheidungsträgern. Die Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF) präsentiert diese Ergebnisse kurz vor ihrer renommierten Jahrestagung in Davos.
Mit einem Anteil von fast 25 Prozent gelten unmittelbare Konfliktgefahren als das dringendste Risiko, gefolgt von Extremwetterereignissen, die 14 Prozent der Nennungen ausmachten. Handelskonfrontationen und der zunehmende Einfluss von Fehl- und Desinformation folgen mit 8 bzw. 7 Prozent. Langfristig betrachtet, bereiten auch Cyber-Spionage, der Missbrauch künstlicher Intelligenz und das Schwinden der Artenvielfalt den Experten Kopfzerbrechen.
Die diesjährige WEF-Tagung, die am 20. Januar beginnt und vier Tage dauert, erwartet etwa 3.000 Teilnehmer, darunter hochrangige Persönlichkeiten wie Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Überraschend wird auch der frisch vereidigte US-Präsident Donald Trump per Videoschalte an einem Dialog teilnehmen.
Besorgnis erregt die Befragten vor allem der Rückgang der internationalen Zusammenarbeit, was nach ihrer Einschätzung die Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen gefährdet. Der Zusammenhalt zwischen und innerhalb der Länder steht auf dem Spiel, warnt der neueste Bericht des WEF über globale Risiken.
Mirek Du?ek, der geschäftsführende Direktor des WEF, appelliert an die Weltführer, aktiv zusammenzuarbeiten. Er betont: „In einer Welt, die von immer tiefer werdenden Gräben und kaskadierenden Risiken gezeichnet ist, haben Führungspersönlichkeiten die Wahl: Zusammenarbeit und Widerstandskraft zu fördern oder sich der zunehmenden Instabilität zu stellen. Noch nie war so viel in Gefahr.“