16. September, 2024

Politik

Globale Nuklearaufrüstung: Autoritäre Regime rüsten auf, Westen steht vor neuen Herausforderungen

Globale Nuklearaufrüstung: Autoritäre Regime rüsten auf, Westen steht vor neuen Herausforderungen

Nach Jahrzehnten globaler Reduzierungen von Nuklearwaffen verzeichnen autoritäre Staaten eine drastische Aufrüstung und Modernisierung ihrer nuklearen Fähigkeiten. Die Veränderung des globalen Nuklear-Machtgleichgewichts erfordert eine Neuausrichtung der Strategie und Investitionen in nukleare Verteidigungssysteme seitens der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten.

Die USA haben traditionell auf eine nukleare Triade aus nuklearfähigen Bombern, ballistischen Raketen-U-Booten und landgestützten interkontinentalen ballistischen Raketen gesetzt. Alle drei Bereiche benötigen nun umfangreiche Modernisierungen und milliardenschwere Investitionen, um mit den Bedrohungen Schritt zu halten. Eine glaubwürdige und effektive nukleare Abschreckung soll potenzielle Angriffe verhindern.

China stellt die drängendste Bedrohung dar. Das Land verfolgt einen alarmierenden Aufbau seiner Nuklearstreitkräfte mit dem Ziel, die Anzahl seiner Kernwaffen zu verdoppeln. Bereits 2021 beschrieb Admiral Charles Richard die Modernisierungsmaßnahmen Chinas als „atemberaubend“ und bemerkte, dass dieses Wort möglicherweise nicht ausreichend sei. Die Biden-Administration hat daraufhin kürzlich ihre nukleare Ausrichtung angepasst, um Chinas wachsendes Arsenal zu adressieren. Allerdings bleiben Zweifel, ob genügend finanzielle Mittel bereitgestellt werden.

Nordkorea testete in den letzten zwei Jahren fast 100 Raketen, vermutlich um seine Fähigkeit zu perfektionieren, die USA mit einer ICBM zu erreichen oder Südkorea anzugreifen. Das Land strebt auch den Aufbau einer Flotte nuklearbewaffneter U-Boote an, die gegnerische Radar-Systeme umgehen und amerikanische Stützpunkte in Südkorea und Japan erreichen können.

Im Nahen Osten hat Iran die Zeit, die benötigt wird, um eine Nuklearwaffe zu entwickeln, drastisch verkürzt, indem es seine Uranvorräte vergrößert und fortschrittliche Zentrifugen betreibt. Außenminister Antony Blinken erklärte im Juli, dass die sogenannte „Breakout-Zeit“ auf ein bis zwei Wochen gesunken ist. Hinzu kommt ein ballistischer Flugkörper mit einer Reichweite von fast 2.000 Meilen, der aus nordkoreanischen Technologien abgeleitet ist und zentraleuropäische Ziele treffen kann.

Russland hingegen modernisiert nicht nur aggressiv alle drei Komponenten seiner Nukleartriade, sondern entwickelt auch eine nukleare Waffe, die Satelliten zerstören könnte. Diese Waffe könnte die wirtschaftlichen, internationalen Sicherheits- und Sozialsysteme durch ihre Einsatzfähigkeit im Weltraum lahmlegen. Trotz der Veröffentlichung einiger Informationen hat die Biden-Administration keine weiteren Details zu diesem Programm preisgegeben. Ein Einsatz dieser Anti-Satelliten-Waffe wäre eine katastrophale Attacke auf westliche Systeme.