Kürzlich sorgte ein außergewöhnliches Online-Gespräch zwischen der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und dem US-Milliardär Elon Musk auf der Plattform X für beträchtliche Aufmerksamkeit. Während dieses Austauschs offenbarte sich eine bemerkenswerte Übereinstimmung in ihrer Weltsicht, die bei der deutschen Öffentlichkeit auf gemischte Reaktionen stieß. Musk pries die AfD als die einzige Rettung für Deutschland, was in der politischen Landschaft für Spannungen sorgte.
Das Gespräch, das Hunderte von Zuschauern in seinen Bann zog, bewegte sich von der Debatte über Deutschlands Zukunft bis hin zur Frage nach einer liberaleren Wirtschaftspolitik. Weidel, die argumentierte, Hitler sei "ein Kommunist" gewesen, stieß dabei auf weitgehend offene Ohren bei Musk. Kritiker, wie der Politologe Hans Vorländer, sehen darin jedoch den Versuch einer gewagten geschichtlichen Neudefinition.
Doch was bewegt Musk dazu, sich in die deutsche Politik einzumischen? Experten vermuten wirtschaftliche Motive. Musk könnte anstreben, durch das Anheizen rechtspopulistischer Agenda auch geschäftliche Freiräume zu gewinnen. Roland Verwiebe betont, dass Musk, ähnlich wie andere Technologie-Mogule, eine stärkere Regulierung digitaler Plattformen verhindern wolle.
Unterdessen ist die deutsche Politik auf der Suche nach Antworten. Lobbycontrol äußerte Bedenken einer möglichen illegalen Parteispende durch die bereitgestellte Reichweite auf Musks Plattform, während der Bundestag den Fall derzeit prüft. Der Grünen-Politiker Robert Habeck wirft zudem die Frage nach der Chancengleichheit im Wahlkampf auf – ein Thema, das auch die Bundestagsverwaltung beschäftigt.