Die jüngsten Entwicklungen im globalen Handel haben die zuvor positive Stimmung an den Finanzmärkten erheblich eingetrübt. Der Auslöser dieser Unsicherheit sind die weitreichenden Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt hat. Diese Maßnahmen haben die Aktienmärkte in Asien belastet und auch der deutsche Leitindex Dax dürfte nach seinem Rekordhoch vom Freitag mit einem deutlichen Verlust in die Woche starten.
Besonders betroffen sind die Technologiewerte an den US-Aktienmärkten, die bereits zu Ende der vergangenen Woche unter dem Druck der angekündigten Zölle litten. Auch die europaweite Verunsicherung spiegelt sich im schwächeren Euro-Kurs wider, der nun bei 1,0231 Dollar steht. Der US-Dollar profitiert als vermeintlich sicherer Hafen von dieser Unsicherheit, obwohl dieser Trend schon seit Trumps Wahl im vergangenen November zu beobachten ist.
Der Kryptowährungsmarkt erlebt ebenfalls erhebliche Verluste. Während der Bitcoin noch vergleichsweise stabil bleibt, stürzt Ethereum um ein Viertel ab. Stephen Innes von SPI Asset Management weist darauf hin, dass die aktuellen Bewegungen am Kryptomarkt auch andere Anlageklassen beeinträchtigen könnten. Die Suche nach Liquidität führt dazu, dass Investoren spekulative Vermögenswerte abstoßen, was auch den Goldpreis zeitweise unter Druck setzen könnte.
Die Auswirkungen von Trumps Handelskonflikt greifen auch auf Deutschland über, obwohl die EU momentan noch nicht direkt betroffen ist. Insbesondere die deutsche Autoindustrie spürt die Auswirkungen, da sie Mexiko als kostengünstigen Produktionsstandort nutzt, um den US-Markt zu bedienen. Fabriken von VW, Audi und BMW in Mexiko sind ebenso Teil dieser global vernetzten Industriekette wie das Gemeinschaftsprojekt von Mercedes-Benz mit Nissan.