03. Oktober, 2024

Märkte

Globale Märkte trotzen geopolitischen Spannungen: Ein Balanceakt zwischen Risiko und Optimismus

Globale Märkte trotzen geopolitischen Spannungen: Ein Balanceakt zwischen Risiko und Optimismus

Während im Nahen Osten einmal mehr die Konflikte eskalieren, scheinen die Finanzmärkte bisher unbeeindruckt und behalten einen positiven Grundton. Ursächlich ist die Kombination aus Marktanpassungen im Ölsektor und der sich abzeichnenden geldpolitischen Lockerung, die die geopolitischen Spannungen derzeit überlagern.

Obwohl Israel weiterhin in ernsthaften Auseinandersetzungen mit der Hamas im Gaza-Streifen steht und in jüngster Zeit Beirut bombardierte, bleibt der globale Aktienindex von MSCI nur ein Prozent unter den Höchstwerten der Vorwoche. Ölpreise, die nach dem Angriff durch iranische Raketen auf Israel um rund fünf Prozent anstiegen, haben sich bei rund 75 Dollar pro Barrel eingependelt – ein alles andere als besorgniserregender Wert.

Die Märkte erhalten Rückenwind, insbesondere von der Aussicht weiterer monetärer Lockerungen und der verstärkten Rolle der USA im Ölsektor. Die Vereinigten Staaten haben in den vergangenen sechs Jahren ihre Position als weltgrößter Ölproduzent gefestigt und damit die globale Abhängigkeit von den Öllieferungen aus dem Nahen Osten reduziert. Auch in Europa haben sich die Energiemärkte neu positioniert, insbesondere seit der russischen Invasion in die Ukraine.

Trotz der gegenwärtigen Ruhe in der Volatilität, wie sie der moderate Stand des VIX-Index bei etwa 20 verdeutlicht, könnten unerwartete Entwicklungen zu raschen Kursanpassungen führen. Besondere Beachtung finden daher die politischen Spannungen zwischen Israel und Iran, die den Markt ins Wanken bringen könnten, sollten kritische Infrastrukturziele betroffen sein.

Erste Stimuli der chinesischen Wirtschaftspolitik haben zudem die asiatischen Aktienmärkte belebt, was sich auch positiv auf globale Wertanlagen von Luxusgütern bis hin zu Industriemetallen auswirkt. Marktexperten betonen daher, dass der generelle wirtschaftliche Ausblick für Investoren entscheidend bleibt, selbst während geopolitische Risiken bestehen.

Das Gleichgewicht könnte jedoch rasch kippen, falls sich globale Konfliktsituationen weiter zuspitzen. Zentralbanken und Analysten warnen dementsprechend vor einer möglichen dramatischen Kurskorrektur, da Märkte trotz hoher geopolitischer Risiken unbeeindruckt wirken. Erst kürzlich hob die Bank of England hervor, dass globale Vermögenswerte überbewertet seien und sich Anleger der bestehenden geopolitischen Gefahren oft zu wenig bewusst sind.