20. Mai, 2024

Health

Globale Koordinierung gegen Pandemien – WHO-Mitglieder streben nach einem Konsens

Globale Koordinierung gegen Pandemien – WHO-Mitglieder streben nach einem Konsens

Nach intensiven Debatten und der Hürde einer gescheiterten letzten Verhandlungsrunde vor den Osterfeiertagen nimmt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen finalen Anlauf, um die 194 Mitgliedsländer auf ein wegweisendes Pandemieabkommen zu vereinigen. Die Gespräche werden in Genf aufgenommen, mit dem Ziel, einen Konsens zu erzielen, der die internationale Gemeinschaft im Falle einer künftigen Pandemie besser wappnen soll. Die Notwendigkeit eines solchen Vertragswerks wurde durch die Covid-19-Pandemie schmerzlich verdeutlicht, welche die Welt ins Taumeln brachte und offenbarte, wie unvorbereitet Staaten auf derartige Krisen sein können.

Das angestrebte Abkommen stellt einen umfassenden Plan dar, um im Fall einer Pandemie ein koordiniertes und weniger chaotisches Vorgehen sicherzustellen. Dies umfasst den Aufbau eines von der WHO koordinierten Netzwerks für Lieferketten, das ohne handelspolitische Restriktionen funktionieren und so den Mitgliedsländern uneingeschränkten Zugang zu notwendigen Ressourcen in Krisenzeiten gewährleisten soll. Ferner ist vorgesehen, dass Medikamente und Impfstoffe in Teilen produziert und den ärmeren Ländern kostengünstig oder sogar kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, um globale Gesundheitsungleichheiten abzubauen.

Zum Tragen kommen die Bestimmungen des Abkommens allerdings nur für diejenigen Länder, die sich zur Ratifizierung entschließen. Das Abkommen würde erst dann in Kraft treten, wenn mindestens 60 Staaten diesen entscheidenden Schritt vollzogen haben. Die Zielmarke für die Verabschiedung des Vertragswerks ist auf die WHO-Jahrestagung Ende Mai bis Anfang Juni gesetzt, wo es in Genf zur endgültigen Beschlussfassung kommen soll.

Mit der bevorstehenden Runde der Verhandlungen steht die internationale Gemeinschaft an einer bedeutenden Wegkreuzung, an der die Weichen für eine kooperativere und resilientere globale Gesundheitspolitik gestellt werden könnten.