Der Klimagipfel in Baku findet in einer Zeit statt, in der das internationale Interesse an der Klimadiplomatie leider abgekühlt zu sein scheint. Trotz der Dringlichkeit gemeinschaftlicher Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung haben sich zahlreiche führende Staatschefs aus dem Westen entschieden, dem Treffen fernzubleiben. Zu den abwesenden Größen gehören unter anderem Olaf Scholz, Emmanuel Macron, Joe Biden und Justin Trudeau. Diese Abwesenheit mag auf den ersten Blick enttäuschend erscheinen, ist jedoch nicht ganz unerwartet. Viele der westlichen Entscheidungsträger stehen derzeit vor einer Vielzahl anderer Herausforderungen und scheinen Prioritäten neu zu gewichten. Dennoch bleibt der Bedarf an global abgestimmter Klimapolitik akut, denn die Erderwärmung erfordert koordinierte Handlungsansätze über nationale Grenzen hinweg. Ein globaler Konsens und gemeinschaftliche Strategien sind das Gebot der Stunde, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen. Lokale Alleingänge, die finanziell untragbar sind, versprechen auf lange Sicht keinen Erfolg. Um jedoch nachhaltige Erfolge in der Klimadiplomatie zu erzielen, wird langfristig eine stärkere internationale Beteiligung benötigt.