Verbraucher, Unternehmen und Regierungen auf der ganzen Welt müssen sich laut einer internationalen Umfrage von Wirtschaftsexperten auf länger anhaltende erhöhte Inflationsraten einstellen. Im Jahr 2023 prognostizieren die knapp 1400 vom Münchner Ifo-Institut und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik befragten Expertinnen und Experten eine weltweite Inflationsrate von 3,9 Prozent. Für die darauffolgenden zwei Jahre wird ein geringfügiger Rückgang auf jeweils 3,5 Prozent erwartet.
In Westeuropa und den deutschsprachigen Ländern zeichnet sich hingegen ein erfreulicheres Bild ab. Die Inflation bleibt dort voraussichtlich bedeutend niedriger: Für Deutschland geht die Umfrage von einer Teuerung von 2,4 Prozent im laufenden Jahr aus, während in Österreich 2,5 Prozent und in der Schweiz sogar nur 1,2 Prozent erwartet werden. Die Umfrage, die im Dezember durchgeführt wurde, umfasste Beiträge von 1398 Ökonomen aus 125 Ländern.
Besonders gestiegen sind die Erwartungen bezüglich der Inflation in Nordamerika. Die Expertengruppe prognostiziert dort für 2025 eine Inflationsrate von 2,6 Prozent, die bis 2028 auf 2,9 Prozent ansteigen könnte. Obgleich die Ursachen nicht in der Pressemitteilung der Institute erwähnt wurden, vermuten viele Ökonomen, dass die angekündigten höheren Importzölle des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu diesem Anstieg beitragen könnten.
Besonders drastische Inflationsraten werden der Umfrage zufolge in Südamerika und Afrika erwartet. Nordafrika soll dieses Jahr gar eine Teuerung von 37,2 Prozent verzeichnen, während für Ostafrika eine Rate von 27,6 Prozent prognostiziert wird.